The University of Aizu Haupteingang

Montag, 1. April 2013

Tokio Tag 5+6 - Nezu-Schrein, Yanaka, Friedhof der Tokugawa Shogune, Roppongi

An meinem vorletzten Tag in Tokio habe ich wieder versucht in dieser Betonwüste die Spuren der Vergangenheit zu finden - daher bin ich in das Stadtviertel "Yanaka" (Ya= Tal, naka= Mitte) gefahren. Bei dieser Tour hatte ich eigentlich am Wenigsten eine Ahnung, was mich dort erwarten würde.
Ausgestiegen bin ich wieder in Ueno und am See im Ueno Park habe ich dann diese wunderschönen Blüten gefunden:
Das war einfach nur so wunderschön, das kann man gar nicht beschreiben.

Von dort aus wollte ich dann zum Nezu-Schrein. Da ich nicht so krass als Ausländer auffallen wollte, bin ich über den Campus der Universität von Tokio gelaufen... aufgefallen bin ich trotzdem. Dort habe ich dann diesen tollen Teich gesehen:
natürlich waren auch Koi-Karpfen im Teich
Nach einem kleineren Fußweg kam ich dann auch endlich am Nezu-Schrein an und wie immer bin ich dann wieder durch einen Nebeneingang gestolpert... Das Haupttor sehe ich irgendwie meistens erst zum Schluss.
Dort gab es dann auch dieses Kunstwerk zu bestaunen:
Obwohl ich ja vermute, dass die Japaner unter anderem wegen ihrer Nähe zum Buddhismus so tierlieb sind. In dem Museum hatte ich einige Tage davor auch gelernt, dass man Stiere hauptsächlich zum Transport von Waren und Hähne für Wettkämpfe hielt.

Dort gab es dann auch wieder diese langen Reihen von roten Toren, das war echt beeindruckend.
Bei einigen Toren hat man auch gesehen, dass die doch schon relativ alt sind und ich konnte da auch echt nicht aufrecht durchgehen, weil die gar nicht so hoch sind, also bin ich da sehr vorsichtig durch gehuscht.

Direkt am Schrein gab es dann noch einen coolen Garten mit Büschen:

Bevor man dann zum eigentlichen Schrein gehen konnte, war da natürlich noch das Haupttor. Sehr beeindruckend waren auch die beiden Samurai-Puppen, die direkt im Tor ausgestellt wurden. Meine Vermutung war dann, dass dies die Kami des Schreins waren.

Hier fällt es mir wirklich schwer ein paar Bilder für euch heraus zu suchen - ich hab einfach zu viele tolle Fotos gemacht - schön finde ich zum Beispiel dieses hier:
Hinterer Teil vom Hauptgebäude
Nach einer kurzen Pause bin ich dann in Richtung Yanaka aufgebrochen und da wusste ich wirklich am Wenigsten, was mich eigentlich erwartet und ich bin relativ planlos durch die Straßen gelaufen.

Erst nach und nach habe ich dann begriffen, dass Yanaka ein altes Viertel ist, in dem noch einige Gebäude aus der Edo-Zeit erhalten geblieben sind. Allerdings ist das wirklich herausragende an diesem Viertel eine Vielzahl an Schreinen für tote Japaner, die in herausragender Weise für ihr Land gedient haben.

Insbesondere gibt es in diesem Viertel dan auch den Friedhof der Familie der Tokugawa, die Japan sehr lange als Shogune regiert haben. Leider konnte man dort teilweise nicht so viel sehen, da dieser Bereich im Moment renoviert wird.
Allerdings war ich am Grab von Yoshinobu Tokugawa, dem letzten Shogun.
Infotafel am Grab vom letzten Shogun
Genau dort bin ich dann einer Gruppe von älteren Japanern begegnet (also mit älter meine ich so kurz vor dem Seniorenalter). Eine der Frauen hat mich auf Englisch angesprochen und so kamen wir ins Gespräch. Wie ich dann erfahren habe, war das dann ein Fotoclub aus Chiba, der einen Ausflug nach Tokyo gemacht hat, um dieses alte Viertel zu fotografieren. Die Leute waren einfach nur total nett und ich bin dann eine ganze Weile mit denen mitgegangen. Schließlich bin ich noch mit ihnen zusammen in ein Restaurant zum Mittagessen gegangen und als wir in einem Laden für Origami-Utensilien waren, hat mir eine der Frauen eine total niedliche Tasche aus Stoff gekauft und dann geschenkt.
Die Menschen hier in Japan sind oft so unglaublich freundlich und hilfsbereit, das ist einfach nur toll. In diesen Momenten weiß ich genau, wieso ich mir gerade dieses Land für ein Auslandsstudium ausgesucht habe und ich war einfach nur froh, dass das alles so gut geklappt hat.

Danach bin ich nach Harajuku zurück gefahren und noch etwas durch den Yoyogi Park geschlendert, allerdings war es überall schrecklich voll, da viele Japaner im Park für das traditionelle Hanami (=Kirschblüten-Picknick) waren. Dennoch hier noch ein Foto für einen Eindruck von der Kirschblüte:
Teilweise sieht das auf dem Boden dann echt aus wie Schnee, weil das so krass viele Blüten sind - die natürlich irgendwann auch abfallen.

Ich bin dann relativ früh wieder schlafen gegangen und am nächsten Tag war dann auch schon meine Abreise. Gegen 11 musste ich auschecken, allerdings konnte ich in Koriyama erst ab 15 Uhr ins andere Hotel einchecken. Also hab ich meine Koffer im Hotel in Tokio gelassen und bin noch nach Roppongi ins hypermoderne Edelviertel gefahren:
Die Mieten dort müssen einfach nur astronomisch sein und in dem Gebäude selbst gab es auch nur Edelboutiquen. Allerdings war es an diesem Tag wirklich sehr kalt in Tokio und ich hatte auch leider nicht so mega viel Zeit.

Um 13:30 bin ich vom Hotel aus in Richtung Ueno-Bahnhof los gedüst. Es war echt total anstrengend allein bis zur nächsten U-Bahn-Station mit den 2 Koffern zu kommen - immerhin sind das zusammen über 40 kilo... Zum Glück bin ich relativ gut trainiert und ich habe die paar Treppen dann auch allein geschafft.
In der U-Bahn habe ich dann versucht meine Koffer halbwegs platzsparend unter zu bringen - zum Glück bin ich mit einer wenig genutzten Linie gefahren.
Einer der Büroangestellten ist bei meiner Haltestelle dann früher aufgesprungen und ich dachte eigentlich, dass er es einfach nur eilig hat und schnell aus dem Zug wollte, bevor ich mit meinen Koffern den Ausgang blockiere. Tatsächlich hat er ganz selbstverständlich geholfen einen meiner Koffer heraus zu heben und als ich ihm gesagt hab, dass ich zum großen Bahnhof in der Nähe wollte, hat er dann sogar eine Viertelstunde seiner Zeit geopfert einen meiner Koffer für mich zu schleppen.
Als wir dort waren hat er dann auch für mich herum gefragt an welches Gleis ich muss und alles...
Einfach nur total nett die Japaner, da war ich wirklich baff von dieser Freundlichkeit.

10 Minuten vor Abfahrt stand ich also ganz entspannt an dem Gleis für den Shinkansen in den Norden Japans und ich muss sagen, dass diese Schnellzüge wirklich toll sind. Man hat auch am Platz dann total viel Beinfreiheit und der Service ist auch super :-)

Als wir aus Tokio raus gefahren sind habe ich noch ein paar Fotos aus dem Zug heraus gemacht:
Und es war einfach nur krass wie lange wir durch diese Betonwüste gefahren sind - durchgängig bis in die Hauptstadt der Präfektur Saitama war alles dicht bebaut - erst nach einer halben Stunde fahrt habe ich den ersten richtigen Wald gesehen.
Ich bin irgendwie trotzdem froh, dass ich nicht in Tokio studiere sondern auf dem Land relativ weit draußen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen