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Montag, 28. Januar 2013

Das lange Warten


Momentan ist die Ruhe vor dem Sturm. Ich bekomme wahrscheinlich innerhalb der nächsten 2 bis 3 Wochen mein Certificate of Eligibility und am 13.2. bekomme ich wegen dem Zimmer im Wohnheim Bescheid. Die nette Leiterin vom Wohnheim hat mir allerdings schon zugesichert, dass sie keinen Grund sieht, warum ich den Platz nicht bekommen sollte. :-)

Gestern habe ich wieder etwas Japanisch gelernt und musste feststellen, dass ich momentan einfach zu wenig mache. Ich hab jetzt beschlossen abends etwas mehr zu pauken. Immerhin werde ich in 2 Monaten schon in Japan sein, wenn alles klappt. Und wenn ich mir überlege, dass ich dort meinen Alltag wahrscheinlich Großteils auf Japanisch erledigen muss, wird mir doch etwas flau im Magen.

Es plagt mich eine innere Unruhe vor all dem, was noch schief gehen könnte und deshalb habe ich auch noch keinen Flug gebucht. Ich habe mir vorgenommen diesen zu buchen sobald ich mein Certificate of Eligibility in den Händen halte. Mit dem Certificate bekomme ich mein Visum dann wahrscheinlich innerhalb von 2 bis 3 Tagen vom Konsulat in Hamburg.

Neuerdings wegen Kürzungen nur noch ein Konsulat
Wie ich mich bisher informiert habe, kann ich meinen Reisepass mit dem Certificate und weiteren Unterlagen per Einschreiben hin schicken, muss wohl aber mein Visum persönlich abholen. Dafür muss ich mir dann wahrscheinlich auch mindestens einen halben Tag frei nehmen.

Ich bin ganz froh, dass mein Praktikum nur bis Ende Februar geht und ich den kompletten März zur Verfügung habe hier alles zu organisieren.

Sonntag, 20. Januar 2013

Neujahrsfeier von der DJG

Freitag 18.1.2013

Ich war auf der Neujahrsfeier (Shinnenkai) der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Niedersachsen zu Oldenburg. Die Feier fand in einem asiatischen Restaurant in Oldenburg statt. Die Gruppe bestand hauptsächlich aus Deutschen und ein paar Japanern, zu meiner Überraschung waren relativ wenig junge Leute da.
Insgesamt eine schöne Veranstaltung und ich fühlte mich gleich willkommen. Es gab ein gutes asiatisches Buffet mit Sushi und noch ein Gläschen japanischem Pflaumenwein (eigentlich eine klassische Fehlübersetzung - es handelt sich dabei eher um einen Likör aus der japanischen Pflaume, biologisch gesehen ist diese Frucht näher verwandt mit einer Aprikose).
Umeshu - Pflaumenwein
Bei der Veranstaltung konnte ich noch einige wertvolle Tipps für meinen Aufenthalt in Japan ergattern, darunter auch eine mathematisch logische Schlussfolgerung:

  • Japaner haben im Durchschnitt eine kleinere Körpergröße (verglichen mit Europäern)
  • mathematisch lässt sich zeigen, dass Körpergröße mit Schuhgröße korreliert
Daher ist es nicht verwunderlich, dass auch die Schuhe in Japan kleiner ausfallen und es schwierig werden kann Schuhe in Größe 39 zu finden. Vor allem scheinen diese Schuhe in der Regel auch schmaler zu sein - für meine breiten patsche-Füße eine noch größere Herausforderung. 

Momentan schaue ich mich nach einem Hotel in Tokio für die ersten Tage um. Es stelle mir die Frage, ob ich lieber eine traditionelle japanische Herberge oder ein westliches Hotel nehmen soll. Ich habe aber beschlossen die finale Entscheidung erst zu fällen, wenn ich meinen Flug gebucht habe und ich in Aizu ein Dach überm Kopf habe - was vermutlich beides noch bis Anfang Februar dauern wird. 

Mittwoch, 16. Januar 2013

Zeitplan fürs erste "Semester"

Endlich sind auf der Website der Uni die Zeitpläne für das erste "Semester" online - effektiv gibt es dort an der Uni keine Semester, das akademische Jahr wird dort sogar in 4 Abschnitte eingeteilt, beginnend mit April - des Monats der Kirschblüte.

Quartal 1 (1. April - 30. Juni)
2. April: Eröffnungsveranstaltung und Orientierungstag für neue                 Studenten
2. bis 5. April: Registrierung für Kurse des ersten und zweiten Quartals
4. bis 5. April: Gesundheits-checks allgemein
8. April: Vorlesungsbeginn
22. Mai bis 23. Mai: Gesundheits-check innere Organe
7. Juni: Ende der Vorlesungen
7. Juni bis 13. Juni: Prüfungsphase

Quartal 2 (1. Juli - 30. September)
1. Juli:   Vorlesungsbeginn
22. Juli bis 23. August: Vorlesungsfreie Zeit
26. August: Vorlesungsbeginn
20. September: Ende der Vorlesungen
24. bis 27. September: Prüfungsphase

Gespannt bin ich schon auf die Eröffnungsveranstaltung, ich erwarte da eine relativ steife Veranstaltung, wo alle nen hübschen Anzug tragen müssen.
Es wird auch interessant sein bei den Gesundheits-checks dann von einem japanischen Arzt untersucht zu werden- mal sehen, ob ich bei dem überhaupt ein Wort verstehe. :D
Die Vorlesungen dauern dann nur 2 Monate und für die Prüfungswoche wird dann wieder Bulemie-Lernen anstehen.
Das zweite Quartal ist eher unwichtig, da gibt es  vor allem Brückenkurse z.B. für Leute ohne Bachelor in Informatik (da gehöre ich ja auch dazu :/ ) und ganz wichtig die Sommerferien. Ich muss noch überlegen wohin ich dann flüchte, da ich das Wetter dann sicher nicht aushalte, vielleicht wirds Australien :-)

Es gibt übrigens noch eine extra Veranstaltung für ausländische Mitarbeiter und Studierende von der Uni aus - ein Abendessen in einem Restaurant. Ich hab euch unten ein Bild von der Uni vom Frühling 2012 angehängt (leider etwas unscharf). Daran werde ich dann im April auch sicher teilnehmen - Japaner bestehen auf solche "social events", außerdem gibt's da ja auch lecker Essen.


So gesehen kommt da wohl einiges auf mich zu aber ich freue mich auch schon darauf, das wird bestimmt super.

Papierkrams und aktuelle Gedanken

Diese Woche war mal wieder eher ereignislos. Hauptaufgabe war es noch so einige Verträge hier in Deutschland zu kündigen und meine Unterlagen für das Wohnheim in Japan fertig zu machen.

Entsprechende Umschläge liegen hier jetzt auf dem Tisch und warten darauf zur Post gebracht zu werden.
Im Prinzip mal wieder mehr Verwaltungsaufwand als effektiver Nutzen aber es muss halt gemacht werden. :/

Ich hatte einige Tage lang etwas Panik, da ich bemerkt habe, dass mein Reisepass nur noch bis Ende 2014 gültig ist, ich aber bis Anfang 2015 in Japan bleiben will. Eine Email vom Generalkonsulat hat mich dann aber doch beruhigt - ich kann später einen neuen Pass beantragen und das Visum auf den neuen Pass übertragen lassen. Also alles kein Problem.

Wahrscheinlich mache ich mir im Moment unnötig viele Gedanken, da ich noch nicht glauben kann in etwas mehr als 2 Monaten schon in Japan zu sein. Ich sags euch Leute, nach diesem Auslandsstudium kann mich nichts mehr schocken ;-)

Am Freitag bin ich beim "Shinnenkai", dem Neujahrsfest der Deutsch-Japanischen-Gesellschaft hier von Oldenburg. Ich bin echt schon sehr gespannt, wieviele Japaner dort rum hüpfen werden und ich hoffe dort noch ein paar praktische Tipps für mein Leben in Japan aufschnappen zu können.
Mal sehen, wie interessant der Abend wird - je nach Ausgang schreibe ich einen neuen Post oder hänge einfach nur an diesen Post dran.

Außerdem überlege ich, ob es sich lohnt für nur 4 von 12 Unterrichtsstunden einen Kurs in Japanisch B1 an der Volkshochschule zu nehmen. Bisher fand ich die Kurse dort immer hervorragend aber es fragt sich halt, ob es sich auch für diese kurze Dauer lohnt.

Wie ihr seht beschäftigen mich diese Woche viele Gedanken. (Effektiv sind es noch mehr als nur diese aber die anderen sind bisher noch zu vage, um sie hier zu präsentieren.)


Mittwoch, 9. Januar 2013

Zeitplan für die Einreise

Nachdem ich jetzt mehrfach gefragt wurde, wann ich eigentlich genau nach Japan abhaue, habe ich mich entschlossen einen groben Zeitplan zu präsentieren.
Als Einreisetermin habe ich fürs Visum den 25.3. beantragt - das heißt, dass ich wohl am Sonntag den 24.3. von Deutschland aus los fliegen werde. (Das Casting für das Abschiedskommando wird übrigens bald eröffnet ;D)

Allerdings stehen vorher noch folgende Punkte an:

Januar:
  • Wohnungssuche
  • Papierkrams für Verträge/Versicherungen
  • Arztbesuch für Impfungen (urrghggs)
  • Unterbringung für Möbel klären
  • Flug buchen
Februar:
  • Abschließen der Wohnungssuche + Papierkrams dafür
  • Visum beantragen
  • noch mehr Papierkrams
  • letzte Besorgungen (evtl eine neue Brille)
März:
  • packen und Möbel unterstellen
  • Abschiedsparty
  • in Deutschland rum fahren und viele Leute nochmal treffen
  • Wohnsitz in Deutschland abmelden
Und dann am 24.3. steige ich endlich in den Flieger und ein paar viele Stunden später bin ich dann in Japan.

Voraussichtlich 25.3. bis 1.4. werde ich in Tokyo sein und mir diese wahnsinnige Metropole angucken! :)

Glücklicherweise wird zu dieser Zeit dann vielleicht die Kirschblüte in Tokyo sein, das heißt ihr werdet dann noch einige Bilder von mir sehen, die ähnlich sind wie dieses hier:

Ihr könnt euch nicht vorstellen wie sehr ich mich schon darauf freue hier eigene Bilder aus Japan rein zu stellen. :-)
Solltet ihr noch Fragen zu meinem Zeitplan haben oder euch schon vorzeitig für das Casting des Abschiedskommandos bewerben wollen, seid ihr gern eingeladen hier auch Kommentare zu schreiben.

Freitag, 4. Januar 2013

Bewerbung fürs Wohnheim

4. Januar 2013

Heute habe ich eine Email von der "Student affairs division" bekommen. Tatsächlich steht da drin, dass der Umschlag mit den Dokumenten rechtzeitig ankam und nun die Einschreibung in vollem Gange ist. Yeah :-)

Langsam sickert auch in mein Gehirn durch, dass es wohl wirklich klappen wird.

Also ist das endlich eine Motivation mich um die Bewerbung für einen Platz im Wohnheim zu kümmern. Praktischerweise gibt es dafür auch wieder einen Leitfaden, was ich auch schon bei der Einschreibung als sehr hilfreich empfunden habe.
Tja da habe ich jetzt auch gemerkt, dass ich mich bei der Kapazität des Wohnheims bezüglich der internationalen Studenten geirrt habe:
Für Frauen gibt es wirklich nur 1 Platz aber für Männer gibt es ganze 14. Ich bin wirklich mal auf die Frauenquote in dem Studiengang gespannt.

Ich will hier an der Stelle mal noch die genauen Kosten für das Wohnheim erwähnen. Die reinen Mietkosten pro Monat sind 17 000 yen - in Euro kann man das grob umrechnen, indem man die letzten beiden Nullen wegstreicht. (Tatsächlich hat mir ein Währungsrechner heute gesagt, dass das etwa 148 Euro sind)
Das ist aber nur die Kaltmiete (lediglich die Kosten für eine Internetverbindung sind enthalten) dazu kommen noch die Kosten für Strom und Heizung. Zusätzlich muss man noch 2000 yen (etwa 17 Euro) im Monat für "Common use" bezahlen. Vermutlich Wasser und Strom in den Räumen, die mit den anderen von der WG geteilt werden. Natürlich fehlt noch die Kaution von 30 000 yen.

Insgesamt ist das aber immer noch äußerst günstig. Vor allem da man bei privaten Immobiliengeschäften in Japan auch in der Regel das sogenannte Schlüsselgeld bezahlt. Das sind etwa 1 bis 2 Monatsmieten, die man dem Verkäufer oder Vermieter beim Einzug schenkt und nicht zurück bekommen kann. Bei dem Wohnheim der Universität muss man das zum Glück nicht bezahlen.

Für die etwa 200 Euro bekommt man im Wohnheim ein 10qm Zimmer mit Bett, Schrank, Schreibtisch, Stuhl, der besagten Internetverbindung (ich vermute eine kabellose Verbindung) und einer Klimaanlage.
Geteilt werden Duschräume, Toiletten (Toiletten und Badezimmer sind in Japan traditionell getrennt), Küchen (mit Reiskocher versteht sich), ein Fernseher, Staubsauger und natürlich ein Raum mit Waschmaschinen.

So wie mir das scheint werden bei 80 Wohnheimplätzen die Bewohner immer in 10er Gruppen aufgeteilt, die dann einen Assistenten zugewiesen bekommen. Logischerweise gibt es nur eine 10er Gruppe für Frauen, da gilt es rein zu kommen ;-)

Die Dokumente für die Bewerbung sind ähnlich langweilig wie die für die Einschreibung - allerdings scheint man zum Glück nicht schon wieder ein Foto zu brauchen. Tatsächlich ist es wieder ein Formular für die Bewerbung allgemein, ein Zettel für die eidesstattliche Erklärung, eine "Identification Reference" (da habe ich noch keinen Schimmer, was ich da nehmen soll), die Unterlagen über den Bürgen und schließlich noch eine Begründung von einer Seite, wieso gerade ich für den Wohnheimsplatz ausgewählt werden soll.

Wahrscheinlich schreibe ich da so eine schöne Prosa rein, dass ich armes Würstchen ja kaum Japanisch kann und ich noch nie außerhalb von Europa für länger als 3 Wochen war. Ich vermute mal, dass meine ur-deutschen Jammer-Fähigkeiten dafür ausreichen werden ;-)

Bewerbungsschluss ist der 31.1.2013 und wenns klappt kann ich hier dann am 13.2.2013 hier posten, dass ich ein Dach überm Kopf habe.

Mittwoch, 2. Januar 2013

Wohnungssuche

Mitte Dezember bis Anfang Januar

Und wieder beginnt eine Zeit des Wartens und Hoffens. Etwas unglücklich ist die Wahl des Termins für die Einschreibung auf den 28.12. immerhin liegt davor eine eher unproduktive Phase in Deutschland. Ganz zu schweigen von der langsamen Zustellung der Post.
So ist es Anfang Januar immer noch unklar, ob die Einschreibung tatsächlich funktioniert hat.

Nun muss ich mich um eine Wohnung in Japan kümmern. Wie mir das für Deutschland schon bekannt ist, gilt die goldene Regel "Je früher desto besser". Eine kleine Hürde ist ein japanisches Gesetz, welches besagt, dass Ausländer in Japan nur eine Wohnung mieten dürfen, wenn sie einen Bürgen dafür finden können, der aktuell in Japan lebt.
Das gilt nicht nur für Wohnungen sondern auch für Zimmer in japanischen Wohnheimen. Also habe ich mich zuerst mit der verantwortlichen Dame vom Wohnheim der Universität in Verbindung gesetzt. Am einfachsten ist es den Research Advisor zu fragen. Glücklicherweise hat sich dieser in meinem Fall sofort bereit erklärt :)

Es gibt diverse Gründe, warum ich vorerst im Wohnheim unterkommen möchte:
  • Es ist dort wesentlich leichter mit anderen Studenten in Kontakt zu treten
  • Die berühmten und berüchtigten Wohnheim-Partys ;-)
  • Die Miete im Wohnheim ist sehr günstig (grob geschätzt unter 300 Euro warm). Auf dem freien Markt kosten Wohnungen in Aizu-Wakamatsu etwa 350 bis 500 Euro kalt. 
  • Die Zimmer sind möbliert - ich besitze selbst kaum Möbel und es würde sich auch kaum lohnen welche mitzunehmen
  • Es gibt in jedem Zimmer eine Klimaanlage (wie in vielen der etwas teureren Wohnungen) - Leute ich sags euch, ich werde im Sommer bei der Hitze dort sicher nen Koller kriegen ;D
  • In jedem Zimmer gibt's ein Bett - die meisten Wohnungen in der alten Samurai-Stadt Aizu-Wakamatsu sind sehr traditionell - also mit Tatamimatten im Schlafzimmer. Da kann man kein Bett rein stellen und ist quasi gezwungen auf einem Futon zu schlafen. 
  • Nicht vergessen darf man das Vorhandensein einer Dusche - viele kleine japanische Wohnungen haben einfach nur eine Badewanne. Natürlich ist diese Badewanne nicht mit einer deutschen Badewanne zu vergleichen - sie ist von der Grundfläche fast quadratisch und dafür sehr hoch - perfekt dafür gemacht sich zur Entspannung bis zum Kinn rein zu hocken. 
japanische Badewanne
Futon auf Tatamimatten
Im Wohnheim kann ich übrigens maximal ein Jahr bleiben, vermutlich wird es eher ein Semester. Von daher werde ich höchstwahrscheinlich auch in einer traditionellen japanischen Wohnung wohnen aber für den Anfang wäre mir ein eher westliches Domizil lieber.
Außerdem halte ich es für gut mir in dem halben Jahr genug Japanisch anzueignen, damit ich beim Aussuchen der Wohnung genug verstehe, um böse Überraschungen zu vermeiden.

Für die Bewerbung um einen Wohnheimplatz (es gibt geschätzt 1 Platz für internationale Studentinnen und etwa 10 für internationale Studenten...) müssen natürlich wieder Formulare ohne Ende ausgefüllt werden.
Die Deadline für diese Bewerbung ist Ende Januar, das sollte machbar sein.
Wohnheim der Universität