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Montag, 15. Juli 2013

Kyoto - die Stadt der Tempel und Schreine

Nach der harten Arbeit habe ich dann beschlossen, dass ich auch unbedingt mal Kyoto sehen muss - immerhin ist die Stadt nach Tokio einer der groessten Touristen-Magneten Japans.
Also hab ich fuer 2 Naechte ein Bett in einem Hostel gebucht und das Hostel hat mich echt positiv ueberrascht. Es war zwar etwas schwer zu finden ansonsten aber echt super - ich hab in einem "Schlafsaal" mit 4 Betten geschlafen aber die Betten waren in so einer Art kleinen Hoehle, wo jeder einen eigenen Vorhang hatte, wenn man in Ruhe schlafen wollte. Auch die Lounge mit Kueche und die Sanitaeranlagen waren echt top.
Natuerlich habe ich es auch sehr genossen da viele Auslaender zu treffen und mal nicht von allen angestarrt zu werden - absolut angenehm nach 3 Monaten in Fukushima.

Aber erstmal schoen der Reihe nach: Auf Empfehlung von Prof. Pham habe ich dann den Doktoranden aus Muenster mitgenommen, da dieser kein Japanisch konnte und es wesentlich angenehmer ist sightseeing zu zweit zu machen.
Auf dem Weg von Osaka nach Kyoto "wurden wir geholfen" - da mussten wir nur zum Ticketautomaten hin laufen, da kam schon ein Japaner aus der Menge angehuepft und hat uns das richtige Ticket ausgewaehlt - und uns dann auch nochmal danach erklaert an welches Gleis man gehen muss.
Kaum am Gleis angekommen kam der naechste zu uns und hat uns erklaert welchen Zug wir an welchem der beiden Gleise man am besten nehmen sollte und wann wir aussteigen muessen (als koennte man so einen Bahnhof wie den Hauptbahnhof von Kyoto verpassen...). Total krass wie einem da immer alle helfen ohne dass man ueberhaupt fragen muss.
Wir sind dann zu Nijo-Castle gegangen - so einer Art Residenzpalast des Shoguns zu Zeiten als Kyoto noch Hauptstadt war (deshalb sind da auch so viele alte Tempel und Schreine). Allerdings waren dort die Informationstafeln nur duerftig mit Englisch beschriftet und man haette einen Guide gebraucht, um wirklich etwas tieferes ueber den Ort zu erfahren. Echt schade!
Leider hat dann ein heftiger Regenschauer angefangen und wir haben eine Weile im Schloss gewartet, bis wir schliesslich in ein Restaurant in der Naehe gefluechtet sind. Mit meinen Japanisch-Kuensten konnte ich dann dem Kellner erklaeren, dass der deutsche Doktorand Vegetarier ist, das ist echt schwierig bei japanischer Kueche, da in der Regel Fisch oder Fleisch bei den Gerichten dabei ist. Wir haben dann eine Nudelsuppe bestellt, bei der extra das Fleisch durch Ei ausgetauscht wurde.
Danach waren wir noch am goldenen Tempel und Kaffee-trinken an der Shopping-Meile von Kyoto. Gegen 18 habe ich dann im Hostel eingecheckt, mich von dem Doktoranden verabschiedet und mich mit einer Freundin getroffen, die mit mir in Greifswald studiert hat und jetzt fuer fast ein Jahr in Kyoto gelebt hat.
Wir waren zusammen in einem all-you-can-eat-Restaurant im Zentrum von Kyoto und ein klein wenig shoppen. Hauptsaechlich haben wir uns natuerlich ueber unser Leben in Japan unterhalten und was wir bisher so alles erlebt haben.
Gegen 22 Uhr war ich sass ich dann total erschoepft in der Lounge von meinem Hostel und habe mich mit einigen Auslaendern unterhalten und dabei auch eine kleine Reisegruppe an japanischen Studenten kennen gelernt.
Am naechsten Tag habe ich dann ein kleines Fruehstueck im Hostel gegessen (das war bei 30 Euro Uebernachtungsgebuehr inclusive - echt cool). Danach wollte ich dann allein auf eigene Faust Kyoto erkunden - allerdings bin ich nur nach 200 Metern in die japanische Reisegruppe vom Vorabend gestolpert. Mit denen bin ich dann ins Aquarium von Kyoto gegangen und danach mit dem Zug zu einem Tempel ausserhalb der Stadt.
Tempel mit vielen roten Toren

Es war echt super, dass ich nicht alleine sein musste, allerdings war es auch anstrengend sich einen ganzen Tag nur auf Japanisch zu unterhalten und es war eine echte Herausforderung fuer mein Gehirn nach dem ganzen Deutsch am Tag davor. Wenn ich bedenke wie schwer es am Anfang noch fuer mich war mich ordentlich selbst vorzustellen, ist das schon eine beachtliche Entwicklung meiner Japanisch-Kenntnisse.
Am abend war ich noch ein wenig allein shoppen und wurde von den Japanern zu einem Barbecue eingeladen. Am naechsten Tag ging es dann leider schon wieder zurueck nach Aizu - aber ein bisschen froh war ich dann schon wieder von diesen riesigen Menschenmengen weg zu kommen. In Aizu ist es im Vergleich wesentlich friedlicher und entspannter.

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