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Mittwoch, 2. Oktober 2013

Aizu Matsuri Tag 3 - Das Samurai Festival

Das ist schon richtig, dass es jetzt mit Tag 3 weiter geht. Tag 2 musste leider wegen zu viel Arbeit im Büro ausfallen, ich bin schon ganz froh, dass ich es geschafft habe die anderen beiden Tage frei zu haben.

Tag 1 war quasi das "Aufwärmen" mit dem Laternenlauf und dem Bandai-Tanz. An Tag 2 wurde dem Anführer einer landesweit bekannten Samurai-Truppe, den Shinsengumi, gedacht, der hier ganz in der Nähe an einem Tempel begraben liegt. Ausserdem gab es dann an Tag 2 nochmal den Bandai-Tanz, für alle, die ihn vorher verpasst hatten.
Tag 3 war der Höhepunkt des Festivals mit der prachtvollen Samurai-Parade und einer Zeremonie für die Byakkotai (die weissen Tiger, eine Teenager-Samurai-Truppe).
Es ging morgens um 10 in der Hauptstrasse von Aizu-Wakamatsu los:
Cheerleader der Doshisha Universität aus Kyoto, gegründet von Yae (der wichtigsten Frau aus Aizu)
Es gab dann noch eine kurze Demonstration in Sachen Samurai-Schwertkampf und schließlich kam die Parade in der Hauptstrasse an.
Die Yakkotai - oder auch "Die Typen mitm Wischmopp" :D
Die ersten in der Parade waren die "Yakkotai" - so eine Art Mischung aus Versorgungstrupp und Clowns. Wir haben uns auch sehr über die Speere amüsiert, die mehr nach Wischmopp als nach Speer aussehen.
Zwischen den größeren Trupps kamen dann auch immer wieder einzelne Anführer auf Pferden angeritten, das war irgendwie besonders beeindruckend und elegant.
Anführer der Herrscherfamilie, die das Schloss gebaut haben
Die meisten Teilnehmer waren entweder sehr cool oder sehr offen und haben gewunken
Insgesamt war ich beeindruckt von den Farben und den Details der Rüstungen. Man konnte auch genau sehen wie sehr man versucht hat, den Originalen treu zu bleiben. Es war an dem Tag nochmal sehr heiss mit etwa 30 Grad und trotzdem ging die Parade nahezu 4 Stunden in der Mittagshitze. Immer wieder haben einzelne Gruppen angehalten für Vorführungen oder kurze Tänze.
Die Teilnehmer waren bunt gemischt: Frauen, Männer, alte Opas aber auch junge Mädchen und Jungen waren dabei
Zwar erinnert es am Anfang etwas an Faschingsumzüge, ist aber im Kern sehr anders. Sehr beeindruckend wie hier Geschichte wieder zum Leben erweckt wird.
Wo es viele starke Krieger gibt, darf eine hübsche Prinzessin auch nicht fehlen
Wunderschön war auch die Prinzessin, die allerdings dann doch auf einem Wagen durch die Straßen gefahren wurde - natüerlich gezogen von mehreren Dienern.
Und eeeendlich kamen dann auch die Shinsengumi - die legendäre Samurai-Truppe, die bis zum Schluss für die Herrschaft des Shoguns und der Samurai gekämpft haben.
Cooler Opa im Vordergrund mit dem Samurai-Schwert :D
Schon merkwürdig, wenn man mitten in der Shoppingzone steht und plötzlich die Samurai auf der Strasse ihre Schwerter ziehen ;D
Die Byakkotai - die Teenager Samurai-Truppe
Die Byakkotai haben im letzten Krieg für den Shogun auch mitgekämpft und sind nahezu alle getötet worden, wenn ich das richtig mitbekommen habe. Allerdings hat ein kleiner Teil der Truppe auch rituellen Selbstmord begangen, um die eigene Ehre zu bewahren.
Vorführung der Waffentechnologie von diesem entscheidenden Krieg
Da wurde echt schweres Gerät durch die Straßen geschleppt - 4 Stunden lang!!
Der Umzug ging wirklich lang - am Ende hat auch die Batterie meiner Kamera aufgegeben. Ich kann hier auch gar nicht genug Bilder rein stellen, es gibt einfach viel zu viele interessante Bilder.
Eine weitere Abteilung der Byakkotai
Beeindruckend war auch die Organisation - während die Gruppen diesen Teil der Hauptstraße passierten, bekam man nebenher auch immer wieder Informationen über einen Lautsprecher über die Bedeutung der einzelnen Gruppen mitgeteilt. Leider nur auf Japanisch - ich muss aber auch gestehen, dass ich leider nur recht wenige Ausländer am Morgen gesehen habe. Die meisten waren wohl am Schloss während dieser Zeit.
Sehr beeindurckend waren auch diese Damen, die damals auch im Krieg unter Führung der Prinzessin gekämpft haben
Schwertkampfvorführung Shinsengumi versus Bösewicht (mit roten Haaren)
Typ links: Henry Schnell, quasi der erste Ausländer in Aizu
Ganz am Schluss kam dann sogar noch ein Ausländer vorbei, was schon irgendwie surreal nach den ganzen Samurai war. Er war ein Preusse, der quasi als erster Ausländer in Aizu gelebt hat. Er hat die Samurai hier mit Waffen und dem nötigen Training ausgestattet. Dafür bekam er von den Samurai hier ein Haus und einen japanischen Namen: Hiramatsu Buhei. Die japanische Dame neben ihm, war die Hausdame seines Haushaltes, die konsequenterweise nach dem verlorenen Krieg mit nach Amerika gegangen ist. Damit war sie die erste Japanerin in den Vereinigten Staaten.
Ganz zum Schluss dann die wichtigste Person: Yae Niijima - die Frau von Aizu, die mit ihrer Knarre das Schloss verteidigt hat
Wie gesagt, das sind noch lange nicht alle Fotos, ich hab hier jetzt nur mal die besten und wichtigsten rein gepackt.
Gegen Nachmittag sind die Truppen dann wieder ans Schloss zurück gekommen und nach und nach sind alle eingelaufen. Da wurde dann nochmal auf Japanisch erklärt, wer das eigentlich war und wer was mit wem zu tun hatte.
alle wichtigen Anführer zusammen am Schloss
Insgesamt hat sich das total gelohnt und ich hatte einen tollen Tag. Japaner wissen halt wie Geschichte Spaß machen kann :-)

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