Der Nachtisch: sieht komisch aus - schmeckt auch komisch |
Nach dem Mittagessen bin ich so gegen 2 Uhr in Richtung Shinjuku Bahnhof aufgebrochen. Allerdings war schon mega viel los und ich war froh, dass ich nicht direkt an der Haltestelle eingestiegen bin, sondern etwa 3 Straßen weiter an einer kleineren Haltestelle. Dummerweise hatte ich absolut keine Ahnung wie ich am Besten so eine Magnetkarte kriegen sollte...
Den Automaten konnte man immerhin auf Englisch umstellen aber zu den einzelnen Auswahlmöglichkeiten gab es quasi keine Erklärung - frohen Mutes habe ich einen Mitarbeiter angesprochen. Der konnte logischerweise kein Englisch und ich konnte nicht auf Japanisch erklären, was mir genau fehlt. Also habe ich den Mann zum Automaten gewunken und mit seiner Hilfe so eine Pasmo-Card bekommen.
Die kann man mit Geld aufladen und dann damit durch die Gegend fahren.
Endlich konnte ich also ins "Zentrum" von Tokio fahren - falls man so etwas überhaupt bei einer solchen Megastadt überhaupt definieren kann. Nach einem kurzen Fußmarsch kam ich dann schon in der Nähe vom Kaiserpalast an.
Wie sich das für so ein Gebäude gehört, gibt es drum herum natürlich erstmal einen Wassergraben und eine hohe Mauer.
Einige Meter weiter war dann das erste typische Gebäude mit den tollen asiatischen Dachgiebeln zu sehen.
Irgendwie finde ich das auch sehr schön, dass die Bäume da nicht so streng angeordnet scheinen wie das bei europäischen Prachtbauten oft zu sehen ist.
Interessant war auch der Park, der quasi auf der zugänglichen Seite zu sehen war und wo man die Touristenmassen durchgeleitet hat. Dort gab es quasi nur eine Sorte an Bäumen und Gras - trotzdem war das wirklich total schön.
Auch hier waren mehr Japaner als Ausländer unterwegs |
Etwas überrascht war ich von den Solarzellen auf dem Dach - wahrscheinlich hat das außer mir auch keiner wahr genommen ;D
Gut versteckt - die Solaranlage aufm Dach |
Rosa Farbklecks im grünen Wald |
Aber keine Sorge, man kann ihn quasi kaum verfehlen - nicht weil er so groß und nah dran wäre, sondern einfach nur wegen der Menschenansammlung und der großen Brücke.
Tja ich würde sagen ein netter goldener Käfig, auch wenn er bei weitem nicht so überheblich wirkt wie so manche europäische oder arabische Paläste. Ich habe ja auch vor fast genau einem Jahr in Spanien die Alhambra gesehen und da war man danach einfach nur sprachlos vom Erlebnis - hier scheint das eher bescheiden und elegant zu sein.
Danach habe ich auch eine der vielen öffentlichen Toiletten gefunden.
Keine Sorge, ich war schon auf der Seite für Frauen. ;-) Das war nur einfach eine traditionelle japanische Toilette. Es sieht merkwürdig aus aber wenn man realisiert, dass die Physik in Japan auch nicht anders ist, kann man das tatsächlich ganz einfach benutzen und es erschien mir sehr hygienisch zu sein.
Tipp am Rande: Wenn man danach Hände wäscht gibt es in der Regel nichts zum Abtrocknen, daher sollte man ein Taschentuch dabei haben.
Von dort aus habe ich dann wieder die Touristenpfade verlassen und bin in einen kleineren Park gegangen. Dort war es dann relativ ruhig und ich war nahezu wieder die einzige Ausländerin.
Später kam ich dann zu so einer Art Markt - dort gab es Stände mit Töpferwaren aber auch ganz viele schön verzierte Stäbchen zum Essen. Dort habe ich auch einen genialen Stand gesehen wo "Okonomiyaki" verkauft wurde (Glücklicherweise in unseren Buchstaben angeschrieben, sonst hätte ich das glatt im Kanji-Gewirr übersehen.)
Es ist wirklich schwer zu beschreiben, was das genau ist aber es bestand zu großen Teilen aus Kohl, etwas Teig und Ei. Dazwischen war dann irgendwas echt leckeres, was ich nicht genau einordnen konnte. Insgesamt wirklich mega gut und es wurde seinem guten Ruf absolut gerecht.
Das wurde von einem total niedlichen Japaner verkauft, der sich auch wieder total gefreut hat, als ich das auf Japanisch bestellt habe. Leider habe ich das dann nicht so schnell verstanden, als er mich gefragt hat, ob ich da Majo drauf haben möchte - ich hatte ja auch keinen Schimmer wie das schmeckt und ob das überhaupt dazu passt.
Von dort aus bin ich dann auch wieder queerbeet in Richtung Ginza gelaufen und zwischendurch in einem belebten Viertel heraus gekommen. Dort sind viele der Büroangestellten hin gelaufen (es war da schon so am frühen Feierabend) und ich dachte, dass die wohl nach Ginza wollen. Tatsächlich sind viele schon vorher "hängen geblieben" in einem eher nicht so teuren Viertel, wo es viele Casinos und Massage-Studios gab.
Da hat sich für mich dann erklärt, was so die single Büroangestellten am Feierabend in Tokio machen.
Danach bin ich dann endlich in Ginza angekommen und ich habe auf dem Weg dort hin dann folgendes vielsagendes Foto gemacht:
Es ist halt ein Edel-Shopping-Viertel wo sehr viele extrem gestylte Japanerinnen herum gelaufen sind. Von mega viel Schminke bis mega kurzem Rock konnte man da quasi alles sehen.
Kurz vor dem Feierabendverkehr habe ich mich dann in die U-Bahn zurück nach Shinjuku gesetzt und bin zurück zum Hotel gelaufen. Meine Füße wollten zwischenzeitlich schon fast den Geist aufgeben aber bei der Aussicht auf eine Nacht im weichen Bettchen kam dann doch wieder eine Kooperation zu Stande ;-)
Übrigens bin ich sehr froh, dass ich ein eigenes Kissen mitgenommen habe - das Kissen hier ist mit so einer Art Kernen gefüllt und das fühlt sich doch sehr ungewohnt an. Ich hab schon genug Gründe, warum ich hier kaum schlafen kann ;D
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