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Samstag, 30. März 2013

Tokio Tag 4 - Tokyo Tower, Zojoji-Schrein, Hamarikyu Garten, Asakusa, Tokyo Sky Tree

Mein 4. Tag war einer mit den meisten Attraktionen. Wieder bin ich schon recht früh nach Shiba, an den Hafen von Tokio, gefahren. Dort habe ich gleich beim Ausgang von der Haltestelle den Tokyo Tower gesehen - einen Nachbau des Eiffelturms aus Paris, da sieht man auch gleich wieder diese Kopierfreude der Japaner ;-)
Da das U-Bahn-Netz so hervorragend ausgebaut ist, musste ich dafür auch gar nicht weit laufen. Ich bin dann aber doch nicht hoch gefahren, es war ja auch erst so 8 Uhr morgens und ich weiß gar nicht, ob man so früh überhaupt da hoch konnte.

Also bin ich weiter gezogen durch den Park direkt am Fundament vom Tokyo Tower und da habe ich wieder etwas schönes gefunden. Direkt dort war ein kleiner Schrein:
Es ist wirklich schön zu sehen wie sehr die Japaner diese heiligen Stätten pflegen auch wenn sie noch so klein sind und regelmäßig frische Blumen hin bringen. Das war dann im Nachhinein auch ein schöner Kontrast für die beiden riesigen Tempel, die ich mir im Laufe des Tages noch angesehen habe.

So auch den nächsten Tempel, der einst das buddhistische Zentrum in Japan darstellte, bis er in der Meiji-Zeit durch die Öffnung zum Westen und der Etablierung des Shintoismus als Staatsreligion an Macht verlor.
Hauptgebäude
Hier das Hauptgebäude des Zojoji zu sehen (sehr beeindruckend wenn man bedenkt, dass die kleine Tür unten rechts so eine normale Höhe hat.)
Dazu gehörten noch diverse Nebengebäude und ein alter Friedhof. Natürlich gab es auch hier wieder viele schöne Kirschbäume.
Im Hintergrund mischt sich wieder die Moderne ins Bild
Auf dem Gelände waren an dem Morgen nicht viele Leute unterwegs - allerdings auch eine Gruppe von Indern - was bei einem bedeutenden Tempel des Buddhismus auch nicht so verwunderlich ist. In meinem Hotel sind allerdings die Mehrheit der ausländischen Gäste (Süd-)Koreaner, was auch nicht so recht verwunderlich ist bei der geografischen Nähe der Länder.

Interessant finde ich auch irgendwie, dass es auch hier Glocken gibt (die mindestens so beeindruckend sind wie viele in europäischen Kirchen) allerdings werden sie deutlich seltener geläutet. Meist zu besonderen Anlässen, wie etwa Neujahr.

Auch nicht vorenthalten möchte ich euch noch folgendes Bild von einer echt schönen Statue (auch etwas, was ich in Japan bisher eher seltener gesehen habe):
Natürlich hab ich auch mal wieder die Augen zu ;D

Als ich vom Tempelgelände runter war, habe ich dann noch ein schönes Foto vom ebenso beeindruckenden Haupttor gemacht:
Um das Gelände herum sind noch weitere Tore an den Straßen zum Tempel hin positioniert. Allerdings verschwinden die meisten von diesen in der Hochhausflut vom Hafenviertel.

Dort bin ich dann etwas herum geirrt, um den Hamarikyu Garten zu finden. Mein initialer Gedanke war eigentlich, dass das vielleicht so ein künstlich angelegter Garten für die Manager vom belebten Hafenviertel ist aber durch einen kostenlosen Audi-Guide bekam ich dort dann die Information, dass dieser Garten schon über 300 Jahre alt ist und von einem Shogun angelegt wurde - aus Liebe zu Gärten und auch um Staatsgäste zu empfangen und zu entertainen.
Teehaus auf einer Insel
Das komplette Areal wurde tatsächlich künstlich durch Methoden der Landgewinnung erzeugt und durch Flüsse auf beiden Seiten wird dieser See gespeist. Man kann sich also darauf verlassen, dass alles in diesem Park bestimmten ästhetischen Grundsätzen folgt und es heißt, dass man in Japan nirgends einen schöneren See finden wird.
Auch an Land standen noch weitere Teehäuser und es heißt, dass Gäste im Schnitt etwa 12 Stunden im Garten verbracht haben sollen. Im Laufe der Zeit wurde der Garten von den Tokugawa Shogunen dann auch zu anderen Zwecken genutzt, etwa zum Reit-Training, dem Jagen von Enten und sogar ein Elefant wurde hier untergebracht.
Im 2. Weltkrieg wurde das Areal stark zerstört und die meisten Gebäude waren verloren - nur ein Schrein am Rande und ein mittlerweile 300 Jahre alter Baum überlebten die Bombardierung. Mittlerweile dient der Park quasi nur noch dem Sightseeing,

Von dort aus ging es dann nach Asakusa, einem weiteren wichtigen religiösen Ort. In den Straßen war dann gegen Mittag schon sehr viel los und einige (japanische) Touristen haben eine Tour mit Rikschas gemacht - allerdings konnten die Fahrer nur Japanisch, wodurch das für mich nicht in Frage kam.
Mal ein Foto ohne die riesige Menschenmenge
Auch zu diesem Areal gehören wieder mehrere Nebengebäude und ein schöner Park. Allerdings hab ich da schon fast einen Koller bekommen und bin etwas weiter vom Schrein weg gegangen, um mein Mittagessen zu essen. Die ganze Lauferei macht auch total hungrig, allerdings darf man dann auch nicht so viel essen, sonst kommt man nicht mehr hoch ;D

Die Gebäude vom Tempel waren wirklich alle traumhaft schön aber ich kann hier nicht alle zeigen. Mehr Bilder findet man auf meiner Facebook-seite und dann natürlich wenn ich sie dem ein oder anderen von euch mal persönlich zeigen kann.

Dieses Teil war bestimmt 5 Meter hoch
Von weitem konnte ich dann auch das Schauspiel von einer Geisha sehen und hören. Allerdings war es so krass voll, dass ich nicht nahe genug ran gekommen bin, um ein halbwegs gutes Foto zu machen. Man kann sich echt nicht vorstellen wie viele Menschen da, bei (für mich) T-shirt-Wetter, dort an dem Schrein waren.

Ich war dann sehr froh, als ich vom Gelände des Tempels runter gelaufen bin in Richtung Tokyo Sky Tree. Auf meinem Weg dort hin bin ich dann von einem jungen Japaner auf Englisch angesprochen worden. Wie sich heraus gestellt hat, ist er ein Student aus Saitama, der sich eigentlich mit einem Freund am Tempel treffen wollte und aber vom ihm versetzt wurde. Ich würde sagen sein Englisch war etwa auf dem Niveau von einem durchschnittlichen Realschüler - was aber für einen Japaner doch recht beeindruckend war. Später hat er mir dann erzählt, dass er eine Weile in L.A. gelebt hat (er studiert auf so einer Art Film-Akademie, was dann natürlich für ihn Sinn gemacht hat).
Wir sind dann in die Nähe vom Sky Tree gelaufen und da hat er noch ein Bild von mir gemacht:
Er hat mich dann noch zum Karaoke eingeladen und ich muss echt sagen, dass sowas schon sehr witzig ist - allerdings auch echt anstrengend so schnell Hiragana zu lesen! Oft habe ich vor allem die letzten 3 Hiragana wirklich singen können, der Rest war einfach viel zu schnell :/ ... ach und natürlich auch die regelmäßig in japanischen Songs vorkommenden englischen Abschnitte waren natürlich auch kein Problem.

Gegen Nachmittag hab ich mich dann verabschiedet - immerhin war ich ja auch schon seit 4 Uhr morgens wach gewesen und kaum an einem Tag mehr gelaufen als an diesem.
Er ist dann mit dem Fahrrad wieder 1,5 Stunden nach Saitama zurück gefahren (das ist sogar schon außerhalb der Präfektur von Tokio).

Auch wenn ich es nicht wollte, war ich dann so schrecklich müde, dass ich schon etwa um 6 Uhr abends eingeschlafen bin. Allerdings konnte ich dann immerhin auch etwas länger durchschlafen.

Freitag, 29. März 2013

Tokio Tag 3 abends - Shinjuku bei Nacht

Nach einem erholsamen Mittagsschlaf hab ich mich dann aufgemacht in einem der Restaurants im Hotel essen zu gehen. Als ich unten in der Lobby ankam, merkte ich allerdings dass der Regen endlich aufgehört hatte und ich habe mich spontan entschlossen doch nochmal ins Zentrum von Shinjuku zu gehen.
Dort war natürlich echt total viel los und es ist immer noch komisch ständig links zu laufen - vor allem bei Treppen tendiere ich immer noch dazu rechts gehen zu wollen. Mal sehen wie lange es dauert, bis ich mich daran gewöhnt habe ;-)

Beim Einkaufen nach Sonnenuntergang halte ich mich an den "Hauptstrom" der Menschen und versuche auf den großen Straßen mit viel Licht zu bleiben. Man sieht auch hier oft ziemlich dunkle Gassen abzweigen, wo ich mich jetzt so ganz allein doch nicht rein trauen wollte.

Gerade die jungen Leute haben sich zum Essen gehen sehr herausgeputzt und man sieht viele Frauen und Männer, die glatt als Model durchgehen könnten. Ich würde glaube irgendwann total den Minderwertigkeitskomplex kriegen, wenn ich länger hier bleiben würde ;D

Auch auf den Straßen fahren teilweise echt krasse Fahrzeuge herum, zum Beispiel diesen Geländewagen:
In Japan gibt es scheinbar eh nur 2 Welten, auf einer Seite das bescheidene und traditionelle Japan und dann das total ausgeflippte, möglichst bunte Japan. Doch diese Welten sind nicht getrennt sondern sind quasi direkt nebeneinander!

Irgendwie bin ich dann wieder in Richtung Hotel gelaufen und habe mir auf dem Weg noch etwas zu Essen besorgt. Die Verkäuferin in dem Supermarkt hat mich auf Japanisch irgendwas gefragt und ich war einfach mal mutig und hab spontan "hai" (also ja) gesagt. Von daher war es echt eine Überraschung für mich, was sie da für mich dazu rein gepackt hatte.
Es ging dabei um das weiße Päckchen auf meinem Nachtisch. Es stellte sich dann bei näherem Betrachten als kleines Kühlpäckchen heraus :-)
Natürlich hab ich zu dem Essen auch noch so ein feuchtes Tuch (siehe links) und Stäbchen bekommen. Manche Verkäufer legen mir auch noch ne Gabel mit rein, obwohl ich das mittlerweile echt nicht brauche.

Außerdem wird in Japan an Plastik nicht gespart. Das Essen ist oft in solchen Boxen aus Plastik und die werden in eine Plastik-Tüte verpackt und diese Päckchen kommen dann zusammen in eine Tragetasche aus Plastik... Zum Glück sind die Japaner echte Weltmeister im Mülltrennen (da bin ich echt schlecht drin :/) und (hoffentlich) im Wiederverwerten.

Bei dem Nachtisch habe ich lange gezögert, ob ich es wagen sollte das auszuprobieren. Lesen konnte ich auf der Verpackung nur das Kanji für "o-cha" und in Katakana "ku-ri-mu" - also etwas mit japanischem grünen Tee und einer Sahne-Creme. Aber mutig wie ich bin, hab ich mich dann doch noch ran getraut (den grünen Tee, den man im Kühlregal im Supermarkt kaufen kann, fand ich übrigens nicht so lecker :/ )

Tatsächlich bestehen die Teile aus so einer Art Gelee mit Geschmack von grünem Tee (aber nicht so bitter) und einem bisschen Sahne-Creme in der Mitte. Ich liebe diese Teile total *mjam mjam*

Auch wenn in Japan vieles kulinarisch ganz anders ist, habe ich meine Abenteuer beim Essen bisher noch nicht bereut. Das japanische Essen hat sich bisher als echt lecker erwiesen.

Mittwoch, 27. März 2013

Tokio Tag 3 vormittags - Kumano-Schrein, Ueno Park, National Science Museum

Da für meinen dritten Tag in Tokio wieder Regen vorhergesagt worden war, hatte ich einen Tag im Museum geplant. Also bin ich wieder um 7 aufgebrochen und habe mir wie jeden Tag ein kleines Frühstück im Supermarkt geholt und im Park nebenan gegessen. Da musste ich mich wegen leichtem Regen schon unter einen Pavillion setzen - mir war schon am ersten Tag bei dem krassen Regen aufgefallen, dass ich vergessen hatte einen Regenschirm ein zu packen...
Also hatte ich schon am zweiten Tag immer so sporadisch nach Regenschirmen gesucht - in einem Kaufhaus habe ich zuerst welche gesehen ... für 20 Euro. Das war mir eigentlich zu viel und ich habe weiter gesucht. Im nächsten (Nobel-)Kaufhaus gab es welche ab 30 bis fast 80 Euro. Niemand würde in Deutschland auf die Idee kommen einen Designer-Regenschirm für 80 Euro zu kaufen... Also hatte ich bisher keinen gekauft.

Tapfer bin ich dann bei Nieselregen durch den Park gelaufen und habe dort den Kumano-Schrein gefunden. Im Prinzip ist das einer der eher unbekannten, kleineren Schreine in Tokio - trotzdem war der einfach nur total schön.
Im Hintergrund: Toori von diesem Schrein
Da stand ich also noch vor 8 Uhr an dem Schrein und da waren auch schon einige japanische Büroangestellte unterwegs. Viele der Vorbeigehenden haben sich verbeugt und eine relativ große Anzahl an Leuten hat da dann Geld gespendet und dafür an einer Glocke geläutet und den Gott vom Schrein um Beistand gebeten. Das ist irgendwie so als würden die Banker in Frankfurt morgens schnell noch in die Kirche rein hüpfen, um für gute Geschäfte zu beten oO

Von dort aus bin ich dann mit der U-Bahn nach Ueno gefahren (dort ist auch einer der großen Fernbahnhöfe) und ich hatte Glück, dass ich eine der weniger genutzten Linien genommen habe, dadurch konnte ich auch noch einen Sitzplatz ergattern.
Als ich aus der U-Bahn Haltestelle raus kam habe ich sofort gemerkt, dass es schon deutlich mehr regnet. Also bin ich in den nächsten Supermarkt (andere Läden haben vor 10 Uhr eh nicht offen) und habe mir für etwa 10 Euro nen funktionalen Regenschirm gekauft - der Verkäufer hat für mich dann auch gleich das Plastik weg gemacht.

Direkt am Eingang vom Ueno Park habe ich dann diese Statue gesehen:

Da sieht man, dass die Beziehung zwischen Hunden und Menschen auch in Japan sehr eng ist. Später wurde ich dann auch noch wieder an die Geschichte von Hachiko erinnert - dem Inbegriff von Treue in Japan. Hachiko war Akita-Hund, der von einem Professor aus Shibuya aufgenommen wurde. Der Hund holte sein Herrchen jeden Tag vom Bahnhof in Shibuya ab, allerdings verstarb der Professor plötzlich. Trotzdem kam der Hund jeden Tag zum Bahnhof und wartete auf sein Herrchen - fast 10 Jahre lang, bis er selbst irgendwann tot aufgefunden wurde. Später habe ich dann den präparierten Hund im Museum gesehen.

Ich war so gegen halb 9 im Ueno Park und musste noch ein wenig Zeit totschlagen, damit dann das Museum öffnet.
Im Park gab es wieder einige tolle Schreine zu sehen:
In dem Schrein habe ich dann einen Glücksbringer gekauft - leider konnte ich auf die Schnelle die Kanji nicht entziffern, lediglich "sakura" (also Kirschblüte) konnte ich lesen. Das passte auch dazu, dass der ganze Glücksbringer hübsch rosa ist und ein Glöckchen in Form einer Kirschblüte dran ist. Naja ich denke mal, dass der schon für irgendwas Gutes steht - mal sehen, ob für Weltfrieden oder eine neue Nase ;D

Dann bin ich über diese Allee von Kirschbäumen gelaufen (zusammen mit einer riesigen Horde Japanern)
Ein bisschen komisch fand ich, dass etwas weiter hinten der Weg breiter wurde und da so Plastikplanen auf dem Boden lagen, wo wirklich bei dem fiesen Regen Leute drauf geschlafen haben oO.
Die Japaner auf dem Weg haben dann seelenruhig von sich und den Kirschbäumen Fotos gemacht, aber ich fand das schon irritierend.

An einem See war dann noch ein Schrein mit so lustigen Ständen für diverses Essen, leider waren die wegen der frühen Uhrzeit aber auch noch nicht offen.
Ich bin dann weiter durch den Park gelaufen und habe wieder einen Schrein gefunden... jaja, das war wirklich nochmal ein anderer ;D
Und da gab es diese tollen roten Tore, die sich in relativ kurzen Abständen befinden.
Zwar waren das nicht so viele wie in Kyoto aber für mich war das schon mal echt toll :-)

Ich bin dann weiter in Richtung Museum gelaufen und was habe ich da dann gefunden?... Richtig, noch einen Schrein ;-)
Da der Schrein selbst wegen Bauarbeiten verhüllt war, habe ich vom Nebengebäude ein paar Fotos gemacht auch natürlich wegen dem tollen Kirschbaum daneben ;-)

Dann konnte ich endlich ins National Museum of Nature and Science. Der Eintritt waren 600 yen (etwa 6 Euro) und ich musste mir noch einen Audio-Guide besorgen, sonst hätte ich da nichts verstanden - schließlich waren alle Erklärungen zu den Exponaten nur auf Japanisch.
Ich war schon etwas überrascht, dass schon kurz nach 9 die ersten Familien da rein gegangen sind, aber ich habe das erst mal als Ausdruck der Pünktlichkeit der Japaner abgetan.
Ich habe mir 3 Teilausstellungen angesehen: "Die Geschichte der japanischen Inseln", "Lebewesen auf den japanischen Inseln" und "Menschen in Japan". Ich hab einiges vom Audio-Guide gehört, was ich schon so allgemein wusste, allerdings habe ich auch viele spezifische Sachen zusätzlich gelernt. Dass zum Beispiel Japan in 2 verschiedenen Wellen besiedelt wurde und je nach Region (meist dadurch gekennzeichnet, ob Reisanbau möglich war) dort noch jeweils eine Gruppe vorherrschend ist.
Gegen 11 Uhr waren dann allerdings so viele Kinder in den Ausstellungsräumen, dass ich Mühe hatte noch Wörter von dem Audio-Guide zu verstehen und da ich alles gesehen hatte, was in meinen Augen spezifisch für mich als "Nicht-Japaner" interessant war, bin ich dann auch wieder gegangen.
Ich war echt überrascht wie viele Eltern mit ihren Kindern in so ein (in Deutschland oftmals als langweilig betrachtetes) Wissenschafts-Museum schleppen. Es kann aber auch sein, dass es jetzt so extrem war, weil (so wie ich vermute) im Moment Schulferien sind. Immerhin beginnt ja erst nächste Woche auch für die Schüler das neue Schuljahr.

Ich bin dann noch über einen weiteren Schrein gestolpert und habe da auch mal noch so ein kleines Nebengebäude gesehen:
Ich bin diesmal nicht 100% sicher aber ich dachte gelesen zu haben, dass solche Steinfiguren insbesondere für die Ehrung von toten Kindern eingerichtet werden.
Insgesamt habe ich das Gefühl, dass man Kinder in Japan viel mehr schätzt und man allgemein kinderfreundlicher ist.

Danach bin ich zurück ins Zentrum von Ueno gelaufen, um etwas zu Mittag zu essen und ich bin dann wegen dem Regen noch durch das ein oder andere Kaufhaus gebummelt. Irgendwann war es mir dann aber doch zu nass und kalt und ich bin zurück ins Hotel gefahren und dort auch prompt eingeschlafen bis zum Abend.

Dienstag, 26. März 2013

Tokio Tag 2 nachmittags - Kaiserpalast + Ginza

Es ist hier jetzt 5 Uhr und ich bin auch schon wieder seit einer Stunde wach. Diesmal habe ich allerdings wenigstens 8 Stunden geschlafen. Momentan habe ich einen fiesen Muskelkater und gestern abend haben meine Füße schon fast aufgeben wollen aber sonst geht's mir absolut super. Aber jetzt erstmal nochmal zum gestrigen Tag:

Der Nachtisch: sieht komisch aus - schmeckt auch komisch

Nach dem Mittagessen bin ich so gegen 2 Uhr in Richtung Shinjuku Bahnhof aufgebrochen. Allerdings war schon mega viel los und ich war froh, dass ich nicht direkt an der Haltestelle eingestiegen bin, sondern etwa 3 Straßen weiter an einer kleineren Haltestelle. Dummerweise hatte ich absolut keine Ahnung wie ich am Besten so eine Magnetkarte kriegen sollte...
Den Automaten konnte man immerhin auf Englisch umstellen aber zu den einzelnen Auswahlmöglichkeiten gab es quasi keine Erklärung - frohen Mutes habe ich einen Mitarbeiter angesprochen. Der konnte logischerweise kein Englisch und ich konnte nicht auf Japanisch erklären, was mir genau fehlt. Also habe ich den Mann zum Automaten gewunken und mit seiner Hilfe so eine Pasmo-Card bekommen.
Die kann man mit Geld aufladen und dann damit durch die Gegend fahren.

Endlich konnte ich also ins "Zentrum" von Tokio fahren - falls man so etwas überhaupt bei einer solchen Megastadt überhaupt definieren kann. Nach einem kurzen Fußmarsch kam ich dann schon in der Nähe vom Kaiserpalast an.
Wie sich das für so ein Gebäude gehört, gibt es drum herum natürlich erstmal einen Wassergraben und eine hohe Mauer.
Einige Meter weiter war dann das erste typische Gebäude mit den tollen asiatischen Dachgiebeln zu sehen.
Irgendwie finde ich das auch sehr schön, dass die Bäume da nicht so streng angeordnet scheinen wie das bei europäischen Prachtbauten oft zu sehen ist.
Interessant war auch der Park, der quasi auf der zugänglichen Seite zu sehen war und wo man die Touristenmassen durchgeleitet hat. Dort gab es quasi nur eine Sorte an Bäumen und Gras - trotzdem war das wirklich total schön.
Auch hier waren mehr Japaner als Ausländer unterwegs
Alle Brücken und Tore zum Kaiserpalast waren natürlich bewacht und selbst die meisten Japaner werden den Palast wohl kaum von Innen anschauen in ihrem Leben.

Etwas überrascht war ich von den Solarzellen auf dem Dach - wahrscheinlich hat das außer mir auch keiner wahr genommen ;D
Gut versteckt - die Solaranlage aufm Dach
Natürlich war auch hier die Kirschblüte wieder ein großes Thema (auch wenn das fast überraschend wenig Kirschbäume waren) - aber vielleicht wollte man sich da auch nicht so sehr auf diese 2 Wochen im Jahr konzentrieren, als man den Garten angelegt hat.

Rosa Farbklecks im grünen Wald
Euch geht es vermutlich wie mir jetzt "Wo zum Henker ist denn nun der eigentliche Kaiserpalast?!". Ich dachte echt schon, ich wäre vorbei gelaufen, ohne ihn zu sehen :D
Aber keine Sorge, man kann ihn quasi kaum verfehlen - nicht weil er so groß und nah dran wäre, sondern einfach nur wegen der Menschenansammlung und der großen Brücke.

Tja ich würde sagen ein netter goldener Käfig, auch wenn er bei weitem nicht so überheblich wirkt wie so manche europäische oder arabische Paläste. Ich habe ja auch vor fast genau einem Jahr in Spanien die Alhambra gesehen und da war man danach einfach nur sprachlos vom Erlebnis - hier scheint das eher bescheiden und elegant zu sein.

Danach habe ich auch eine der vielen öffentlichen Toiletten gefunden.
Keine Sorge, ich war schon auf der Seite für Frauen. ;-) Das war nur einfach eine traditionelle japanische Toilette. Es sieht merkwürdig aus aber wenn man realisiert, dass die Physik in Japan auch nicht anders ist, kann man das tatsächlich ganz einfach benutzen und es erschien mir sehr hygienisch zu sein.
Tipp am Rande: Wenn man danach Hände wäscht gibt es in der Regel nichts zum Abtrocknen, daher sollte man ein Taschentuch dabei haben.

Von dort aus habe ich dann wieder die Touristenpfade verlassen und bin in einen kleineren Park gegangen. Dort war es dann relativ ruhig und ich war nahezu wieder die einzige Ausländerin.
Später kam ich dann zu so einer Art Markt - dort gab es Stände mit Töpferwaren aber auch ganz viele schön verzierte Stäbchen zum Essen. Dort habe ich auch einen genialen Stand gesehen wo "Okonomiyaki" verkauft wurde (Glücklicherweise in unseren Buchstaben angeschrieben, sonst hätte ich das glatt im Kanji-Gewirr übersehen.)
Es ist wirklich schwer zu beschreiben, was das genau ist aber es bestand zu großen Teilen aus Kohl, etwas Teig und Ei. Dazwischen war dann irgendwas echt leckeres, was ich nicht genau einordnen konnte. Insgesamt wirklich mega gut und es wurde seinem guten Ruf absolut gerecht.
Das wurde von einem total niedlichen Japaner verkauft, der sich auch wieder total gefreut hat, als ich das auf Japanisch bestellt habe. Leider habe ich das dann nicht so schnell verstanden, als er mich gefragt hat, ob ich da Majo drauf haben möchte - ich hatte ja auch keinen Schimmer wie das schmeckt und ob das überhaupt dazu passt.

Von dort aus bin ich dann auch wieder queerbeet in Richtung Ginza gelaufen und zwischendurch in einem belebten Viertel heraus gekommen. Dort sind viele der Büroangestellten hin gelaufen (es war da schon so am frühen Feierabend) und ich dachte, dass die wohl nach Ginza wollen. Tatsächlich sind viele schon vorher "hängen geblieben" in einem eher nicht so teuren Viertel, wo es viele Casinos und Massage-Studios gab.
Da hat sich für mich dann erklärt, was so die single Büroangestellten am Feierabend in Tokio machen.

Danach bin ich dann endlich in Ginza angekommen und ich habe auf dem Weg dort hin dann folgendes vielsagendes Foto gemacht:
Es ist halt ein Edel-Shopping-Viertel wo sehr viele extrem gestylte Japanerinnen herum gelaufen sind. Von mega viel Schminke bis mega kurzem Rock konnte man da quasi alles sehen.

Kurz vor dem Feierabendverkehr habe ich mich dann in die U-Bahn zurück nach Shinjuku gesetzt und bin zurück zum Hotel gelaufen. Meine Füße wollten zwischenzeitlich schon fast den Geist aufgeben aber bei der Aussicht auf eine Nacht im weichen Bettchen kam dann doch wieder eine Kooperation zu Stande ;-)

Übrigens bin ich sehr froh, dass ich ein eigenes Kissen mitgenommen habe - das Kissen hier ist mit so einer Art Kernen gefüllt und das fühlt sich doch sehr ungewohnt an. Ich hab schon genug Gründe, warum ich hier kaum schlafen kann ;D

Tokio Tag 2 Vormittags - Meiji-Schrein, Harajuku

Eigentlich wollte ich heute schön lang schlafen und fit in den Tag starten. Ich bin etwa um 1 Uhr nachts eingeschlafen und um 4 Uhr wars mit Schlafen auch schon wieder vorbei. Bis etwa 6 Uhr lag ich noch im Bett herum - dann hat mich aber doch der Ehrgeiz gepackt und ich bin los gezogen.
Zuerst für ein kleines Frühstück in den Konbini (24Stunden-Supermarkt) - ein dreieckiges Reisbällchen mit Algen und Körnern + ein Melonenbrötchen + Jasmin-Tee in der Plastikflasche.
Damit bin ich dann in den Park gegenüber vom Hotel gelaufen:
Es war dort relativ ruhig, es waren nur ein paar Jogger, übermotivierte Büroangestellte und ein paar wenige Obdachlose unterwegs. Ich hab dann dort noch ein "Beweisfoto" gemacht, dass ich wirklich in Japan bin.
Achja und da war noch ein berühmtes Gebäude - so weit ich weiß, gehört es zur Regierung (so ne Art Amt oder so). Das hatte glaub mal eine etwas bedeutendere Rolle in der dritten Staffel von Digimon.

So gegen 7 Uhr bin ich dann in Richtung Meiji-Schrein weiter gezogen. Tatsächlich wusste ich nur in welche Richtung ich ungefähr laufen musste - ich habe mich dann an die Straßenschilder gehalten (da ich wusste, dass er in Richtung Shibuya liegt).
Ohne Probleme habe ich dann den Park gefunden, wo der Schrein ist (der ist wirklich riesig).
Genau diesen Baum hat von etwas weiter drüben auch ein professioneller Fotograf aufgenommen, also hatte ich da wohl ein ganz gutes Näschen ;-)
Dank einer Karte habe ich dann schließlich auch den Hauptschrein gefunden. Am Eingang steht ein Tor (auch Toori genannt), da gibt es glaub auch einen Unterschied, ob der Tempel zum Shintoismus oder zum Buddhismus gehört - da dieses Toori braun war, gehört er also zum Shintoismus.
Seiteneingang zum Meji-Schrein
Bevor man durch das Tor geht, muss man aber erst links zu dem kleinen Häuschen und sich symbolisch reinigen.
Wie man sieht gibt es da dann diese Schöpflöffel, die man benutzt, um etwas Wasser über beide Hände zu gießen und auch etwas Wasser mit der Hand zum Mund führt. (Danach muss man logischerweise diese Hand auch wieder reinigen ;D)
Der Hauptschrein ist im Hintergrund
Dort kann man dann ein paar Münzen spenden, sich 2 mal verbeugen, 2 mal Klatschen und nochmal verbeugen (was auch sonst^^). Danach konnte man dann für göttlichen Beistand beten.
Wie man auch auf den Fotos sieht, war da fast nichts los - ich hab nur zwei Ausländer gesehen und die haben dann logischerweise auf Deutsch geredet ;D
Tor gegenüber vom Hauptschrein
Von da aus bin ich dann zu Fuß weiter nach Harajuku gelaufen - dem legendären Viertel für junge, modebewusste Japaner. So gegen 9 Uhr hab ich mich dann erstmal in ein Cafe gesetzt und ne heiße Schokolade zum Aufwärmen getrunken - morgens war es im Wald vom Park und im Schatten der Hochhäuser teilweise echt kalt. :/
Allerdings hatten die Geschäfte auch eine halbe Stunde später noch nicht offen und daher habe ich auch keine Fotos gemacht. In dem Viertel habe ich dann auch diese berühmte Einkaufsstraße von Harajuku gefunden und habe mich sofort heillos verirrt ;D
Trotzdem bin ich der Meinung, dass man einen Ort genau so am Besten kennen lernt. So habe ich auch viele niedliche, eher kleinere Häuser gesehen - dort wollte ich dann aber auch nicht so Touristen-mäßig von stink normalen Häusern Fotos machen...
Jedenfalls kam ich irgendwann an einer größeren Straße raus und bin dann zum nächsten Bahnhof in meiner Richtung gelaufen. An den Bahnhöfen und U-Bahn Stationen gibt es auch Straßenkarten - dummerweise immer relativ zur eigenen Position... Damit bin ich echt nicht klar gekommen und ich war froh, dass ich meine eigene Karte dabei hatte.
So bin ich dann gemächlich wieder nach Shinjuku getrabt - dort hab ich in einem Elektronik-Laden Halt gemacht. Dort gabs 7 Etagen mit jedem technischen Krimskrams, den man sich irgendwie vorstellen konnte...
Tatsächlich habe ich dort etwas bestimmtes gesucht. Der Stecker vom Ladekabel für meinen Laptop ist nämlich zu fett für die Reisestecker... Also hatte ich ein sinnloses Ladekabel und mein Laptop hatte nach dem Post gestern abend schon fast schlapp gemacht - also hab ich mir eine Lösung überlegt.
Das Kabel besteht eigentlich aus 2 Teilen und es reicht aus, wenn man nur ein Teil austauscht... was das ganze natürlich auch etwas schwieriger gemacht hat so ein bestimmtes Teil haben zu wollen.
Ich hatte am morgen deshalb mein Teil vom Kabel sicherheitshalber eingepackt, um notfalls zeigen zu können, was ich haben wollte.
Tatsächlich habe ich das dann sogar mit meinem mehr als schwachen Japanisch geschafft - am Eingang habe ich nach dem richtigen Stockwerk gefragt und dort habe ich mich von einem netten Mitarbeiter beraten lassen.
Tja und nun habe ich ein passendes Kabel bekommen - leider etwas kurz aber bisher reicht das völlig aus.

Jetzt habe ich im Hotel zu Mittag gegessen (ein fertig gerichtetes, kaltes Nudelgericht und einen merkwürdig schmeckenden Nachtisch) nach diesem Blogeintrag und einer Ruhepause für die Beine will ich nachher wieder los düsen. ;-)

Montag, 25. März 2013

Flug und Ankunft in Tokio

Wuuuhuuu, ich bin in Japan!!! Aber schön der Reihe nach:

Transfer zum Flughafen
Ich bin ja vom Frankfurter Flughafen geflogen und ich war die letzten Tage noch weiter im Süden bei meiner Mutter. Also wurde ich von meinem Bruder und meiner Schwester zum Flughafen gebracht. Dort haben wir meine Koffer abgegeben und ich musste schon da feststellen, dass wohl hauptsächlich Japaner in der Maschine sitzen würden.
Am Flughafen waren wir dann Essen und ich habe europäisches Geld in Yen getauscht. Ziemlich zügig habe ich dann ein paar letzte Sms geschrieben und mit ein paar Leuten telefoniert - nahezu pünktlich bin ich in das Flugzeug gestiegen und schon konnte es los gehen. :-)

Flug nach Narita
Trotz Ankündigung gab es kaum Turbulenzen und auch sonst verlief der Flug relativ ruhig. Ich hatte einen entspannten Fensterplatz und konnte dadurch insbesondere bei der Landung einiges sehen.
Schließlich kamen die Flugbegleiterinnen durch die Reihen und ich erhoffte mir etwas zu Trinken und/oder zu Essen aber tatsächlich gab es für jeden einen lauwarmen, nassen Lappen. Tja da war ich erstmal baff, was ich mit dem Teil anstellen sollte. Nach Beobachtung einiger Japaner habe ich geschlossen, dass man sich damit Gesicht und Hände reinigen sollte.
Dann gab es Kabberkrams und etwas zu Trinken und erst gegen Mitternacht wurde das Abendessen serviert. Man konnte aus zwei Menüs auswählen und tatsächlich war die Menge auch eher auf 2 Leute aufgeteilt, denn es gab 3 Gänge mit je einer Ausführung für Europäer und einer für Japaner.
Nach knapp mehr als der Hälfte war ich gut satt und äußerst müde. Trotzdem fand ich in den darauf folgenden Stunden kaum Schlaf und erwachte relativ pünktlich zum Frühstück - welches tatsächlich halbwegs passend portioniert war. (Vorweg gab es natürlich auch wieder den lauwarmen Lappen - nach der Nacht war das allerdings echt eine Wohltat.)
Für mich um etwa 8 Uhr morgens und nach Japanischer Zeit um 4 Uhr nachmittags (8 Stunden Zeitdifferenz) kamen wir dann am internationalen Flughafen Tokyo Narita an.

Transfer zum Hotel
Bevor man ans Gepäckband durfte, musste man zuerst durch die Passkontrolle und wie erwartet dauerte das bei mir etwas länger, da ich in eine extra Schlange eingereiht wurde und dort nur Leute mit Visum anstehen mussten. Dort habe ich eine wirklich ganz liebe Deutsche kennen gelernt, die ab nächster Woche in Tokio ein Praktikum macht und sie konnte mir noch viele nützliche Tipps geben.
Endlich erhielt ich dann meine Residence Card! Allerdings weiß ich nicht, ob ich wegen der Arbeitserlaubnis nicht doch noch in ein Amt gehen muss, denn das muss ich ja extra beantragen. Der Typ am Schalter konnte leider auch nicht gut genug Englisch meine Frage zu beantworten und ich konnte auch nicht auf Japanisch ausdrücken, was ich wissen wollte.
Trotzdem habe ich dann meine Koffer abgeholt und habe mir zusammen mit der anderen Deutschen ein Ticket für einen Limosinenbus direkt vom Flughafen zum Hotel geholt. Das ist echter Luxus, wenn da dann auch extra zwei nette Japaner sind und für einen den Koffer einladen.

Im Hotel 
Im Hotel ging alles gewohnt schnell und reibungslos (auch wenn ich bei einem Schalter extra für Ausländer einchecken musste). Und dann war ich einfach nur noch total froh als ich meinen Koffer aufs Zimmer bringen konnte..... Ha, wer hats gemerkt? .... Ich bin natürlich mit Schuhen in mein Zimmer rein gelaufen ;-)
An der Tür warteten natürlich extra desinfizierte Schlappen auf mich.
So sieht mein Zimmer aus:
mein Hotelzimmer: typisch Japanisch, sehr klein für unsere Verhältnisse
Und ich habe natürlich auch eine High-Tech-Toilette mit so ner lustigen Spülung (die verstehe ich aber noch nicht so ganz).
Das ebenfalls kleine Badezimmer
Für die 5 Tage in Tokyo sollte das mehr als genug sein. Das Hotel ist ziemlich groß und bietet 3 Etagen nur mit Restaurants und Geschäften. Im Supermarkt (Konbini) habe ich mir bisher nur eine Flasche Wasser für die Nacht gekauft und mich umgeguckt (ohja, da kann man ne ganze Menge komisches Essen und Trinken kaufen).
Vorhin war ich dann noch in einem der Restaurants und mir hat man glücklicherweise gleich die englische Speisekarte hin gelegt. Dadurch hab ich mir dann eine Suppe mit Sobanudeln und Gemüse ausgesucht - sehr lecker und ich war wie immer schnell satt.

Jetzt muss ich gleich schlafen, damit ich morgen schnell durchstarten kann und für euch viele schöne Bilder von der Kirschblüte machen kann. (Damit möchte ich mich auch für sicher vorhandene Schreibfehler entschuldigen, ich bin im Moment einfach schon zu müde aber ich wollte diese Eindrücke unbedingt mit euch teilen ;) )

Sonntag, 24. März 2013

Letzter Tag in Deutschland

Die Zeit tickt und mit jeder Minute rückt mein Aufenthalt in Japan näher und näher. Bald gibt es Frühstück und gegen Nachmittag bringt mich mein Bruder dann zum Flughafen, denn mein Flugzeugt düst gegen 8 Uhr los.
Der Abschied am Flughafen wird eher klein ausfallen, allerdings habe ich viele Freunde schon in den letzten Tagen besucht. Im Moment ist es ein komisches Gefühl, wenn mich meine Freunde fragen, wann ich dann wieder nach Deutschland komme und ich es eigentlich noch gar nicht sagen kann - schließlich bekomme ich die meisten Infos wohl sowieso erst in Japan direkt und da ist es nahezu unmöglich jetzt noch viel zu planen.

Außerdem muss ich langsam ehrlich sagen, dass mir die ganze Planerei auch etwas auf den Geist geht. Ich hatte in den letzten Monaten so viel Stress deshalb, da will ich jetzt erstmal genießen. :-)

Von meinem freien Monat bleibt jetzt nur noch eine Woche übrig und da werde ich auch viel Japanisch lernen und versuchen in dem Land klar zu kommen. (Und natürlich Tokyo und Koriyama erkunden)

Nach den vielen Jahren des Wartens ist es für mich noch immer unfassbar, dass es heute endlich so weit ist und ich Japan mit meinen eigenen Augen sehen kann. So sentimental wie ich immer bin, sehe ich mich auch schon im Flugzeug los heulen vor Freude ;D

Ach Leute, im Moment kann ich euch wirklich kaum etwas erzählen - im Prinzip wäre da genug zu erzählen aber ich bin einfach schon zu aufgeregt für lange Reden.

Ich werde euch alle gaaaaaaanz doll vermissen und ich komme wieder - auch wenn ich noch nicht genau sagen kann, wann das sein wird ;-)

Sonntag, 17. März 2013

Abschiede

Noch eine Woche bis zum Take-off!
Nach Monaten der Vorfreude auf den Aufenthalt in Japan kommen nun die vielen Abschiede. Zu erst habe ich mir vor einigen Tagen von meinen Arbeitskollegen vom Praktikum verabschiedet.
Heute ist mein letzter Tag hier in der WG - morgen früh bringe ich meine Sachen zu meiner Mutter und komme vorerst nicht in den schönen Norden zurück. Also habe ich schon jetzt einen Großteil meines Besitzes reisefertig beziehungsweise fertig für die Einlagerung gemacht.
Zusätzlich musste ich mein geliebtes Fahrrad verkaufen - ach ich weiß, bei meinem Fahrrad werde ich echt sentimental aber für mich ist das so wie für andere das erste Auto.
Entsprechend traurig war ich, als ich es gestern verkaufen musste.
In Erinnerung an mein geliebtes Fahrrad :D
Außerdem habe ich auch viele meiner Bücher und einige Erinnerungsstücke in Kartons verpackt... und ich habe wirklich eine riesige Büchersammlung, da musste ich die Bücher in 9 Kartons verteilen und trotzdem ist jeder Karton eigentlich noch zu schwer geworden!
Schon ein merkwürdiges Gefühl, wenn man seine ganzen lieb gewonnen Sachen in Kisten verpackt rumstehen sieht und nicht weiß, wann man da das nächste Mal wieder rein schaut.
Allerdings ist es auch ein überraschend gutes Gefühl zu sehen wie wenig man eigentlich zum Leben braucht.

Auch als ich damals zum Studieren nach Greifswald gezogen bin, hatte ich nur einen Koffer und eine Tasche bei mir. Mal sehen, ob ich dann auch aus Japan so viel Krams herschleppe ;D


Morgen bringe ich also die Kartons und meinen ganzen Besitz zu meiner Mutter. In meiner letzten Woche in Deutschland muss ich noch ein paar Formalitäten erledigen und werde dann einige Freunde besuchen.

Ich werde euch alle hier ganz doll vermissen *knuddel*

Dienstag, 12. März 2013

JASSO Stipendium - die Entscheidung

Hey Leute! Ich hab zwar erst gestern den letzten Post geschrieben aber heute bekam ich die Email mit der Entscheidung über die Vergabe des Stipendiums.
Tja und ich kann voller Stolz verkünden, dass ich dafür ausgewählt wurde :-)

Ich bin nun echt erleichtert, so kann ich es mir dann auch leisten mir das Land anzusehen und vielleicht mal noch den Abstecher nach Australien zu machen. Bei dem Stipendium erhalte ich 1 Jahr lang jeden Monat 65.000 Yen (=517 Euro) von der Organisation JASSO.

Zusammen mit der freudigen Botschaft bekam ich gleich zwei lange Listen, mit Dingen, auf die ich bezüglich des Stipendiums achten muss. Die erste Anweisung besagt, dass ich sofort nach dem Eintreffen in Aizu-Wakamatsu zu der entsprechenden Abteilung der Universität gehen muss und dort noch weitere Bedingungen erfüllen muss - natürlich wird nicht gesagt, was für Bedingungen da noch auf mich zukommen... ;-)
Außerdem war da noch diese ewig lange Liste mit Gründen, weshalb ein Stipendium als ungültig erachtet werden kann (Falsche Angaben bei der Bewerbung, Immatrikulation schlägt fehl,...) und Gründe, weshalb das Stipendium abgebrochen werden kann (Wechsel der Universität, Exmatrikulation,...). Da spürt man mal wieder diese japanische Strenge und die Genauigkeit der Regeln.

Überraschend war die Angabe, dass man für das Stipendium ein Mal im Monat an einem Büro an der Universität rein schauen muss. (Damit soll dann der "record of attendance" bestätigt werden.)

Hier in Deutschland ist es im Moment so schrecklich kalt, dass ich mich schon darauf freue nach Japan zu fahren (wo es zumindest in Tokyo) wärmer sein sollte.

Etwas Angst habe ich immer noch wegen meinen doch eher niedrigen Fähigkeiten in Japanisch. Ich schätze, dass ich zumindest am Anfang doch öfters auf Englisch umsteigen muss. Trotzdem will ich natürlich versuchen dort so viel wie möglich zu lernen und will auch fleißig in den Japanisch-Unterricht der Uni gehen.

Montag, 11. März 2013

2 Wochen bis zum Take-off

Wie im Titel vom Post schon gesagt, bleiben nur noch (etwas weniger als) 2 Wochen bis zum Take-off. Manchmal wird mir das ganz plötzlich bewusst und ich spüre so eine Welle von Aufregung, obwohl ich in der Regel relativ ruhig bin.

Letzten Freitag war dann mein Research Advisor hier und hat mich in dem Institut besucht, wo ich mein Praktikum gemacht habe. Ich muss sagen, dass er wirklich sehr nett ist und der Besuch ein voller Erfolg war. Er konnte mir ausführlich erklären welche Forschung ich in Japan in seinem "research lab" machen könnte. Da waren echt einige tolle Themen dabei und es wird schwer etwas auszuwählen - sein Fokus liegt auf Bildbearbeitung im medizinischen Bereich, allerdings hat er auch ein Projekt, bei dem er versucht das Level von Depressionen anhand von Messungen von einem Pulsmessgerät für den Finger zu schätzen.
(Japan Fact am Rande: In Japan sind Depressionen und Burn-outs ein Tabu-Thema und daher wollen Forscher dort möglichst gute Methoden entwickeln, die den Menschen eine günstige Selbstdiagnose zur Verfügung stellen. )

Scheinbar hat man neben dem Studium schon relativ viel Zeit für Forschung und man fängt auch schon sehr früh damit an in Seminaren an der Master-Arbeit zu basteln. Da hat man auch eine fest geschriebene Abfolge an verschiedenen Seminaren, um die Arbeit dann auch optimal zu begleiten.
Dabei hat mein Prof mir auch ans Herz gelegt eine Möglichkeit zu nutzen den Master um ein Semester zu kürzen. Diese Option wird allerdings nur den besten Studenten eröffnet und ich bin jetzt schon echt motiviert mich dafür einzusetzen. Für mich wäre es von Vorteil, weil ich dadurch das Semester aufholen könnte, das ich durch mein Praktikum "verloren" habe. Das Praktikum war definitiv seine Zeit wert aber es sieht natürlich schon gut aufm Lebenslauf aus, wenn man das Studium trotzdem normal in 5 Jahren gepackt hat.

Heute habe ich eine Email von der Abteilung zur Betreuung der Studenten erhalten mit allen wichtigen Terminen für den Anfang des Semesters - im Endeffekt nichts neues. Die komplette Info habe ich ja schon vor vielen Wochen gefunden.
Außer vielleicht, dass ich zur feierlichen Immatrikulation meine Bestätigung der Immatrikulation mitbringen muss und wenn ich da ohne guten Grund fehle auch wieder sofort exmatrikuliert werden kann.
Manchmal habe ich da das unterschwellige Gefühl, dass man jene mit fehlender Selbstverantwortung mit harten Strafen auf den rechten Weg bringen will. Da ich natürlich sowieso vor hatte da hin zu gehen, stört mich das nicht wirklich - ich hab nämlich die äquivalente Veranstaltung für meine Immatrikulation für den Bachelor verpasst.

Ich wurde von meinem Research Advisor auch gefragt, ob ich mir schon überlegt habe, was für Kurse ich eigentlich besuchen möchte. In dem Moment war ich echt überfragt ;-)
Das liegt aber auch daran, dass meine komplette Zeitrechnung im Moment mit dem 24.3. endet. Außerdem konnte ich eine entsprechende Liste mit Vorlesungen bisher auch noch nicht finden.
Davon abgesehen kommt noch hinzu, dass ich mir die Kurse nur bedingt selbst aussuchen kann, da ich noch einen extra Betreuer nur für die Auswahl der Vorlesungen zugewiesen bekomme. Also habe ich beschlossen das komplett auf mich zukommen zu lassen.

Sonntag, 3. März 2013

Residence Card

Mir ist noch etwas eingefallen, was ich hier noch erzählen möchte - bisher hatte ich immer angenommen, dass ich in Aizu-Wakamatsu dann noch mir die so genannte "Alien registration card" beantragen muss. Tatsächlich hat sich herausgestellt, dass diese Information veraltet ist.

Im Endeffekt befindet sich Japan in einer ähnlichen Situation wie Deutschland - demografischer Wandel und dadurch auch ein Fachkräftemangel sind die großen Herausforderungen. Also muss die Einreise von hochqualifizierten Fachkräften (und vielversprechenden Schülern und Studenten) erleichtert werden. Und seien wir mal ehrlich, als "Alien" abgestempelt zu werden ist schon nicht so nett. Also hat man das in "residence card" umbenannt - okay es ist nur eine Namensänderung aber das drückt auch eine andere Grundeinstellung aus.

Zusätzlich bleibt mir dadurch erspart in Fukushima in ein Amt zu gehen und die Identifizierungskarte dort zu beantragen - dieses "Büro" wurde nämlich in den Narita Flughafen von Tokio verlegt. Das heißt ich komme da in 3 Wochen an und komme da dann in eine extra Schlange für die Beantragung der Karte. Ich bin schon sehr gespannt darauf wie lange die Schlange sein wird und wie ich das nach dem langen Flug dann noch verkrafte :/

Da bin ich jetzt doch ganz froh, dass ich ein großes Hotel in Tokio genommen habe - da spielt es dann auch keine Rolle, wenn ich am Montag erst gegen abend ankomme. (Ich erinnere gern an den ewigen Transfer vom Flughafen in die Stadt rein. )

Es sind jetzt noch genau 3 Wochen bis zum Abflug und ich kann es noch nicht fassen, dass das alles wirklich passiert. Wahrscheinlich werde ich in Japan dann auch erstmal überwältigt sein von den Gefühlen. Momentan sehe ich noch die ganze Arbeit, die bis dahin erledigt sein muss.

In den letzten Tagen habe ich dann auch mal meinen Fotoapparat reanimiert, damit ich euch dann auch endlich mit vielen Bildern versorgen kann ;-)




Freitag, 1. März 2013

Der Countdown beginnt

Puhhh endlich habe ich wieder Zeit etwas zu schreiben. In den letzten Tagen war ich wirklich quasi 24 Stunden beschäftigt - ich war in Stuttgart auf einer Konferenz.
Da habe ich bei einem MINT-Slam teilgenommen - einem Wettbewerb im Vortragen in Naturwissenschaften. Es gab nur zwei andere Teilnehmerinnen, trotzdem waren es gute Gegnerinnen und es war wirklich spannend am Schluss. Am Ende haben alle dann Preise bekommen und ich hab als Gewinnerin noch ne Tasse zusätzlich bekommen, die kommt auf jeden Fall mit nach Japan :-)

Letzten Sonntag hatte ich quasi so ne Art "Probe" als ich von Bremen nach Stuttgart geflogen bin - genau einen Monat vor meinem Flug nach Japan.
Zum Glück bin ich vor über einem Jahr schon mal nach Australien geflogen und da war die Flugzeit sogar noch wesentlich länger. Von daher habe ich wenigstens kaum Angst vor dem Flug selbst. Als Mathematikerin weiß ich natürlich auch, dass Flugzeuge super sicher sind.
Eigentlich freue ich mich auch schon sehr auf den Flug und meine Woche in Tokyo und Koriyama.

Über das Studium habe ich mir echt lange gar keine Gedanken gemacht. Erst vor ein paar Tagen wurde mir wieder richtig bewusst, dass ich da ja nicht nur aus Spaß hin will... ;D
Mir gefallen wirklich viele von den angebotenen Kursen und ich habe herausgefunden, dass mein 2. Lieblingsthema (ein von der Biologie inspirierter Ansatz zur Lösung von Optimierungsproblemen mit Hilfe von großer Rechenleistung von Computern) auch an der University of Aizu unterrichtet wird - von einem Deutschen.
Ich glaube, dass ich da sehr viel Freude in den Kursen haben werde :-)
Da bin ich einfach nur mega doll auf meinen ersten Stundenplan gespannt.

Der Besuch vom Prof ist jetzt gut geplant und wird höchstwahrscheinlich auch statt finden. Bis dahin muss ich mir dann auch grob darüber Gedanken machen, was ich in meiner ersten Zeit in dem Forschungslabor machen will. Eigentlich war meine Einstellung bisher nur, dass ich zufrieden bin, wenn ausreichend Mathematik und Biologie drin vorkommt. Momentan schätze ich allerdings, dass das auf ziemlich viele Themen von meinem Research Advisor zutreffen wird. Tja, da hab ich wieder die Qual der Wahl.

Ich weiß gar nicht mehr, was ich noch so erzählen wollte - da hat sich definitiv wieder zu viel angestaut ;D
Achja ... mit dem Umzug bin ich noch nicht so mega viel weiter gekommen - ich hab mittlerweile schon Angebote aber mich noch für nichts entschieden. Das wurde jetzt auf Montag verschoben, wenn wieder Leute in den Büros sitzen.

Ich freu mich schon drauf alle meine Sachen nochmal durch zu gucken und hoffentlich auch nen ordentlichen Berg an Krams raus zu werfen! Bei mir hat sich in den vergangenen 4 Jahren einiges angesammelt, wovon man nicht unbedingt alles braucht.

Momentan lerne ich jeden Tag Kanji und gehe nächste Woche wieder brav in den Japanisch-Unterricht, auch wenn ich mich dort regelmäßig überfordert fühle ;D Jetzt steht echt das power-Lernen an!

Noch 23 Nächte und ich sitze endlich im Flugzeug!