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Mittwoch, 31. Juli 2013

Hanabi in Shiokawa

Am Sonntag gab es ein Feuerwerk in Shiokawa, einem Dorf in der Naehe von Aizu. Solche Feuerwerk-events werden in Japan Hanabi (花火, Blume + Feuer) genannt, nicht zu verwechseln mit Hanami (花見, Blume + schauen) dem traditionellen Kirschbluetenglotzen. Ich vermute mal, dass das Wort ausdruecken soll, dass Feuerwerk wie brennende Blumen am Himmel aussieht.
Solche Feuerwerke sind in Japan immer grosse Gesellschaftsereignisse, bisschen wie Volksfeste in Deutschland auch (etwa dem Maifest oder einer Kirmes). Man kann es es aber wohl am besten mit dem Oktoberfest vergleichen, Leute ziehen sich traditionelle Kleidung an und gehen in Gruppen auf das Fest, um gut zu essen und zu trinken. Waehrend in Deutschland das Trinken im Vordergrund steht, scheint das in Japan das Essen zu sein (was wuerde man von Japan sonst auch erwarten ;D).

Um fuer die ganzen Staende auch genug Platz zu haben, waehlt man dafuer scheinbar auch gern mal kleinere Staedte und Doerfer aus - wie in diesem Fall Shiokawa, das etwa 10 Minuten mit dem Zug von Aizu entfernt ist.
beleuchtete Staende + Japaner in modernen sowie traditionellen Klamotten
Bei so einem Matsuri (Volksfest) ist immer richtig viel los - ich moechte gar nicht wissen wie krass sowas in den grossen Staedten sein muss. Dort waren dann aber hauptsaechlich Japaner (wie immer in Fukushima) und nur selten hat man mal ein nicht so japanisches Gesicht erhaschen koennen (von denen kannte ich witzigerweise aber alle schon).
Irgendwie habe ich mich ja schon ein bisschen schlecht gefuehlt, dass ich noch keinen Yukata (so eine Art sommerlichen Kimono) habe - eigentlich ist das bisschen so als wuerde man aufs Oktoberfest ohne Dirndl gehen. Ich hab mir dann ein buntes Sommerkleid angezogen und gehofft, dass ich nicht ganz so casual aussehe... die Japaner hats offenbar nicht gestoert, ich hab an dem Tag mehrfach gesagt bekommen, dass ich ja ein huebsche Auslaenderin sei - tja der Exotenbonus ist schon was tolles ;-)
Quasi jeder Stand dort hat was zu Essen im Angebot gehabt, von Yakisoba (gebratenen Nudeln) ueber Okonomiyaki (diese leckeren "Pizza"-Dinger, nach Osaka-Art oder Hiroshima-Art wahlweise) bis hin zu Crepes. Bei den Crepes wurde ich dann aber doch stutzig als ich sah, dass man zwar kein Nutella im Angebot hat aber dafuer eine Variante mit Salat und Wuerstchen oO

Crepe mit Salat und Wuerstchen oder mit Salat und Schinken
Gut sind da immer diese Plastik-Versionen von den Gerichten, damit kann man sich in Japan auch ohne Sprachkenntnisse wunderbar orientieren und bekommt gleich einen guten Eindruck vom Essen, auch wenn man wie beim Crepe nicht reingucken kann.
Die Preise dort waren aber untypisch fuer Japan ziemlich hoch, ein Gericht bzw ein Becher Bier hat in der Regel etwa 5 Euro gekostet.

Ich bin mit Paul (dem schottischen PhD, der momentan fuer etwa 3 Monate hier ist) und einem Japaner hingegangen.
Paul und Daisuke
Wir haben dort auch einige Bierchen gebechert und nach dem 4ten Bier habe ich dann allerdings beschlossen, dass das genug sein sollte - ich war da dann auch schon betrunken genug mir ein Teil von meinem Bier uebers Kleid zu schuetten.

Und dann so um halb acht fing dann endlich das Feuerwerk an und ich muss sagen, da hat sich das Warten wirklich gelohnt.

Super Feuerwerk :-)
Das ganze Feuerwerk ging etwa eine Stunde lang - selbst an Silvester haben die meisten Leute nach 20 Minuten in Deutschland ja schon alle Raketen abgeschossen, daher war das irgendwie mal richtig cool, dass das so lange gedauert hat.
Leider ist meine Kamera nachts nicht so gut, daher sind die Fotos nur mittelmaessig geworden. Weils so cool war hier aber noch ein Foto ;-)


Also ich muss sagen, dass ich echt empfehlen kann in Japan zu so einem Hanabi zu gehen. Es war ein riesen Spass und besonders toll, weil man in einer lauen Sommernacht ganz in Ruhe ein Feuerwerk angucken kann - anders als in Deutschland im kalten Winter draussen rum zu stehen.  


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