Gegen 18 Uhr bin ich dann los zu einer Party vom Outdoor Club. Und diesmal bedeutet Party auch mal eine richtige Fete - nicht nur brav japanisches Essen futtern sondern auch ordentlich trinken. Zu Fuß sind wir dann in Richtung Bahnhof gelaufen und sind da in eine typische Japanische Gaststätte gegangen... da muss man auch am Eingang die Schuhe ausziehen und in einem Schliessfach aufbewahren.
Da wir insgesamt etwa 33 Leute waren, haben wir im Restaurant einen eigenen Raum bekommen, mit diesen niedlichen niedrigen Tischen und den Kisselchen auf dem Boden.
Die Sitzplätze wurden ausgelost (per Essstäbchen mit Nummern drauf.... was würde man auch sonst in Japan machen) und ich war an einem Tisch nur mit Erstsemestern, die ich alle nicht wirklich kannte. Auf den größeren Ausflügen habe ich bisher quasi nur den Kern von etwa 10 Mitgliedern kennen gelernt.
Wie immer hat man mich freundlich ignoriert, bis ich klar machen konnte, dass ich sehr wohl ganze Teile der Gespräche verstehen kann - dann wurde ich auch regelmässig wenigstens etwas in die Gespräche eingebunden.
Die Japaner sind jedes Mal wieder überrascht, wenn sie mitkriegen, dass ich sehr wohl Japanisch verstehen kann (unter bestimmten Bedinungen). Relativ bald fingen wir dann an zu essen und es gab Malzbier für alle.
Bei der Eröffnungsrede wurde dann (unter anderem) mitgeteilt, dass bei dieser Party keine Rangunterschiede geben soll - also kein übliches Senpai-Gefasel. Irgendwie auch sehr entspannend als Ausländer, weil ich manchmal auch nicht mitkriege wer welchen Rang hat.
Es wurden nach und nach immer mehr Häppchen serviert (auch wieder Hambagu - merkwürdige Fleischklösse, die angeblich wie Hamburger sein sollen) und jeder Tisch hatte in der Mitte einen Topf (auf einem Mini-Herd) mit Gemüse und Fleisch drin, was man dann in Eigenregie zubereiten durfte.
Währenddessen wurden dann die ersten Alkoholbestellungen aufgegeben und es gab eine relativ vielfältige Getränkeauswahl (zumindest für Japanische Gaststätten). Da haben sich die Japaner auch nicht zurück gehalten und gleich von Anfang an ordentlich hochprozentiges bestellt - was allerdings auch daran lag, dass jeder einen Festpreis von etwa 30 Euro gezahlt hat und da waren dann Essen und Alkohol inclusive.
Irgendwann war ich dann satt und die ersten Japaner richtig betrunken. Da haben wir dann noch ein cooles Gruppenfoto gemacht.
Party in Japan! (Challenge: findet mich auf dem Bild - und ja, ich bin drauf ;D) |
Dann haben wir noch die üblichen "Japaner+Alien"-Fotos gemacht, es will ja auch jeder ein nettes Foto von sich mit der Ausländerin haben... ;D
Da fühlt man sich wie ein Superstar ;D |
Also sind wir dann bis um halb 1 in so ner Kneipe versackt und ich konnte die Zeit nutzen bisschen auf Japanisch zu reden. Gegen 2 Uhr war ich dann zurück im Wohnheim und ich hatte echt das Gefühl, dass ich in Deutschland vielleicht 2 mal bisher so betrunken war und in Japan war das dann schon das zweite Mal in 2 Wochen (Shine-party eingerechnet). In Japan betrinkt man sich irgendwie auch doller - weil partys so selten sind und es wäre ja voll die Verschwendung wenn man das dann nicht nutzen würde ;D
Mein Fazit: Nomikai ("Trink Zusammenkunft") ist absolut empfehlenswert - man sollte aber keine Pläne für den nächsten Morgen haben :D
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