Park der Universität |
Wie es zu der Sache mit den Kerlen in der(meiner) WG gekommen ist? ...
Im Moment kommen die undergraduate Studenten nur selten ins Büro, daher befürchtet mein Professor, dass man uns einen kleineren Raum zuweisen wird. Also habe ich mir mit Abe-senpai einen Plan überlegt, wie man den anderen Studenten es schmackhafter machen kann, dass sie ins Büro kommen: eine Party im Büro. Logischerweise eine Japanische Party im Büro - also kein Alkohol aber dafür umso mehr gutes Essen.
Also habe ich mal meine Geheimwaffe aus dem Nähkästchen geholt - selbstgemachte Pizza. In Japan ist Pizza nämlich unglaublich teuer (vermutlich wegen dem teuren Käse) und gilt quasi als so eine Art Delikatesse. Allerdings ist das natürlich auch etwas aufwändiger und ich habe Abe-senpai gebeten mir beim Kochen zu helfen.
Auf dem Weg zum Wohnheim hat er dann panisch einen der anderen Studenten angerufen, der dann auch höflicherweise kurz darauf dazu gestoßen ist. Er hat dann auch extra nochmal meine Mitbewohnerinnen gefragt, ob das denn wirklich in Ordnung ist, dass er als Mann in der Küche der WG ist.
Mit den Mädels von der WG haben wir es dann geschafft die Pizza mit einer Verspätung von 20 Minuten fertig zu bekommen. Als wir die Pizza dann ins Büro gebracht haben, hat mich Ying (die Postdoktorandin) gefragt, warum wir Pizza gekauft haben - meine Pizza muss also ziemlich professionell ausgesehen haben :D
Als Abe-senpai dann die letzte Pizza aus dem Wohnheim geholt hat (irgendwie sind japanische Backofen einfach zu klein) hat er in Panik auch wieder einen anderen Studenten mitgenommen. Irgendwie ist das schon total ungewohnt und niedlich, dass die Japaner so extrem schüchtern sind.
Samstags bin ich dann wieder mit dem Outdoor Circle los gezogen zu einer Imoni-Party. Obwohl Party eigentlich das ganze nicht wirklich trifft - es war eher so eine Art Barbecue, allerdings ohne Grill. Wir sind dafür in den südlichen Teil von Aizu-Wakamatsu nach Hongo gefahren.
niedlicher Fluss im Süden von Aizu-Wakamatsu |
die Japaner sind echt krass sportlich |
Mjam mjam, leckere Suppe |
Irgendwie habe ich gelernt, dass man in Japan echt Geduld braucht, wenn es um gemeinsames Essen geht. Hier wird Essen viel mehr geschätzt und entsprechend muss man teilweise auch warten.
Vor dem Essen haben alle Teilnehmer dann noch persönliche Antworten auf 6 Fragen aufgeschrieben. So merkwürdige Fragen wie: "Mit welchem Fuß steigst du zu erst auf eine Treppe?" aber auch sinnvolleres wie "In welchem Club warst du im Gymnasium?".
Es war etwas schwierig alles zu verstehen aber ich war unglaublich stolz, als ich vieles davon völlig allein beantworten konnte - mit Kanji und allem drum und dran.
Nach dem Essen wurde dann verdeckt immer ein Antwortzettel aus einem Beutel gezogen und die Antworten wurden verlesen - dabei sollten alle Teilnehmer schnellstmöglich erraten, zu wem die Antworten passen.
Tja bei mir war das echt nicht schwer - denn meine Antwort auf die Frage mit den Clubs im Gymnasium war, dass es in Deutschland streng genommen keine Clubs gibt. (Auch wenn ich durchaus in einer Arbeitsgruppe war.)
lustiges Spiel nach dem Essen |
Achja und ich habe mir an dem Tag auch meinen ersten richtigen Sonnenbrand geholt - ich hab wohl doch zu lange in Norddeutschland gelebt... Wenigstens hab ich gute Chancen hier halbwegs braun zu werden :-)
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