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Samstag, 19. Oktober 2013

Ende der Sommerferien

Langsam ging der September dem Ende zu und allen wurde offenbar bewusst, dass schon sehr bald das naechste Semester beginnen wuerde. Also wurde es Zeit fuer Aktivitaeten der Clubs, die man waehrend des Semesters nicht durchfuehren konnte - Ausfluege mit Uebernachtung.
Zuerst war der Outdoor-Club dran, mit denen bin ich nach Niigata gefahren. Niigata ist eine Praefektur direkt am Meer (gut, das ist bei einer Insel wie Japan auch nicht schwer...) und liegt westlich von Fukushima.
Zum ersten Mal an der Kueste Japans
Wir kamen erst gegen Nachmittag an, da die Fahrt recht lang war (etwa 3 Stunden). Dann mussten noch unsere Zelte aufgebaut werden.
Unser "Lager" auf einem Zeltplatz direkt am Meer
Wie immer in Japan war alles genau geplant und super vorbereitet. Auch der Zeltplatz war ueberraschend bequem, wir konnten sogar ein Messer ausleihen - das hatten die Jungs dann doch vergessen. Insgesamt waren neun Mitglieder vom Outdoor-Club dabei, Tsubasa-chan (eins der wenigen Maedels im Club, ihr Name bedeutet uebersetzt "Flügel") und ich durften uns dann eins der drei Zelte aussuchen. Zu zweit hatte man echt wirklich viel Platz im Zelt.
Der Sonnenuntergang in Richtung Europa (zumindest grob) 
Abends haben wir dann ein richtig langes Barbecue gemacht, danach bin ich echt fast geplatzt. Normalerweise isst man in Japan ja wirklich nur moderate Portionen aber das war echt bissel krass.
Am nächsten Morgen waren alle echt müde aber es gab zum Aufwachen ein umso leckeres Curry (allerdings ein süßes Curry, so wie man es in Japan gern isst.)
Mjam mjam Curry :-)
Nach dem Frühstück waren wir dann eine Runde schwimmen und schließlich sind wir in einen Onsen gegangen. Das Bad im Onsen war mega entspannend nach der Nacht im Zelt. Auf der Rückfahrt habe ich dann quasi nochmal die ganze Zeit geschlafen.
Zurück in Aizu habe ich dann die Geburtstagsfeier für einen Jungen aus meinem Lab gemacht - der ist allerdings nicht aufgetaucht... wir haben dann trotzdem leckeres Essen gegessen und waren dann noch beim Bowling und beim Karaoke. Seitdem ist das so eine Art running gag in meinem Lab.

Einige Tage später ging es dann auf den nächsten zwei-tägigen Ausflug, diesmal mit dem Schwimm-Club. Da bin ich vor meiner Heimreise nach Deutschland ziemlich eilig beigetreten. Allerdings gab es in den Ferien erstmal kein Training, daher konnte ich noch keine Kontake knüpfen. Für mich war der Ausflug die perfekte Gelegenheit die Jungs mal kennen zu lernen. Achja in dem Club gibt es keine anderen Frauen. Ich habe eine Weile gegrübelt wieso das so ist. Anfangs dachte ich, dass es wohl am Schwimmen selbst liegt - das wird im Club anscheinend ziemlich ernst genommen und Mitglieder vom Club nehmen regelmäßig an Wettbewerben teil. Als ich später mit dem Club dann bei der Feier zum Wechsel des Captains war, wurde mir klar, dass das nicht das Hauptproblem ist.... Der Schwimmclub kam mir eher vor wie ein Haufen Physiker (sorry an alle Physiker ;D). Die Zeremonie zum Wechsel des Captains war vor allem ein riesiges Besäufnis, wo die älteren Studenten ihr bestes gegeben haben den früheren und neuen Captain richtig abzufüllen. Das passt natürlich nicht in das japanische Frauenbild, der niedlichen und unterwürfigen Barbie.

Am Inawashiro-See mit dem Bandai-san im Hintergrund
Insgesamt fühle ich mich im Schwimm-Club aber sehr wohl. Wie immer behandelt man mich sehr höflich und mit besonderer Sorgfalt. Da dort ein wesentlich strengeres Rängesystem herrscht und ich als Masterstudent weit oben in der Rangordnung stehe, musste ich bei dem Ausflug auch fast nie was machen. Für mich gilt in beiden Clubs, dass ich immer eingeladen bin aber ich keine Verpflichtungen übernehmen muss.
Man war im Schwimm-Club auch sehr von meinen Japanisch-Kenntnissen beeindruckt, auch wenn ich aktuell irgendwo auf Stufe B2 stehen dürfte. Ich habe aktuell insbesondere das Gefühl immer mehr zu verstehen - auch wenn ich nicht direkt übersetzen kann.

Nach meinen beiden Clubs konnte ich dann auch endlich mal wieder die Mädels überzeugen mit mir eine "party" zu machen, was im Endeffekt bedeutet, dass wir in ein Restaurant gegangen sind und zusammen gegessen haben.
Mädelsabend
Insgesamt habe ich den Rest meiner Ferien so viel genossen wie ich konnte. Irgendwie habe ich mich aber auch schon auf die neuen Kurse und die größere Regelmäßigkeit gefreut.

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